Tinzaparin
Tinzaparin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Heparine und wird zur Behandlung von venösen Thromboembolien (VET) und Lungenembolien angewendet.
Tinzaparin: Übersicht
Anwendung
Der Wirkstoff Tinzaparin wird zur Therapie und Prophylaxe von venösen Thromboembolien (VET) und Lungenembolien eingesetzt. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Gerinnungshemmung im extrakorporalen Kreislauf bei Hämodialyse.
Wirkmechanismus
Tinzaparin ist ein Blutgerinnungshemmer aus der Wirkstoffgruppe der Heparine. Tinzaparin ist ein niedermolekulares Heparin vom Schwein mit einem Anti-Xa/Anti-IIa-Verhältnis zwischen 1,5 und 2,5. Der Wirkstoff wirkt wie konventionelles Heparin als Antikoagulans, indem es die Antithrombin-III-Inhibition von aktivierten Gerinnungsfaktoren verstärkt - in erster Linie Gerinnungsfaktor Xa und II. Zudem wird über die Freisetzung von Tissue Factor Pathway Inhibitior (TFPI) der Gewebefaktor (Gerinnungsfaktor III bzw. Gewebethromboplastin) gehemmt. Infolge wird die Thrombinbildung unterbunden und die Bildung eines Fibrinnetzes verhindert. So wird die Gerinnung wirksam herabgesetzt. Wie alle niedermolekularen Heparine zeichnet sich auch Tinzaparin durch seine lange Wirkdauer von ungefähr 24 Stunden aus.
Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen von Tinzaparin treten nur selten auf. Am häufigsten bemerken Patienten lokale Reaktionen an der Einstichstelle wie Schmerzen, Juckreiz, Knötchenbildung, Erythem und Extravasation (Austritt von Blut und Lymphflüssigkeit aus Gefäßen ins Gewebe). Weitere häufige Nebenwirkungen sind Anämien, Blutungen und Hämatome.