Tobramycin

Tobramycin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Aminoglykoside und wird zur Behandlung bakteriellen Infektionen wenn andere Antibiotika nicht wirken oder nicht eingesetzt werden dürfen angewandt.

Tobramycin

Anwendung

Der Wirkstoff Tobramycin wird systemisch erst dann angewendet, wenn andere Antibiotika bei bakteriellen Infektionen nicht wirken oder nicht eingesetzt werden dürfen. Indikationen sind dann beispielsweise schwere Lugenentzündungen, Rezidive von Atemwegsinfektionen bei zystischer Fibrose, komplizierte Harnwegsinfekte, Bauchrauminfektionen, Infektionen von Haut, Muskeln, Knorpeln, Gelenken, Knochen und Sehnen sowie Verbrennungen.

In der Therapie von Mukoviszidose bei Kindern ab 6 Jahren wird Tobramycin als Inhalation angewendet, weil das Antibiotikum eine besonders gute Wirksamkeit gegen das Bakterium Pseudomonas aeruginosa entfaltet. Dieser Keim verursacht bei Mukoviszidose häufig schwere chronische Lungenentzündungen.

In der Augenheilkunde wird Tobramycin gegen bakteriell bedingte Bindehautentzündungen (Konjunktivitis), Hornhautentzündungen (Keratitis) und Lidentzündungen (Blepharitis) angewendet.

Wirkmechanismus

Tobramycin ist ein Antibiotikum aus der Wirkstoffgruppe der Aminoglykoside. Die Substanz wird vom Schimmelpilz Streptomyces tenebrarius produziert. Die bakterizide Wirkung von Tobramycin entsteht durch eine Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese. Der Wirkstoff bindet an die 30S-Untereinheit der Ribosomen und verhindert damit die Übertragung von notwendigen Erbinformationen. In der Folge bilden vor allem gramnegative Bakterien defekte Zellwände aus, die allmählich zum Untergang der Erreger führen.

Aminoglycoside

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Tobramycin sind für alle Darreichungsformen vielfältig und können sehr schwerwiegend sein. Deshalb wird der Wirkstoff in der Regel nur dann angewendet, wenn es keine Alternative gibt. Zu den schweren unerwünschten Effekten von Tobramycin gehören Schädigungen des Innenohres bis hin zum Hörverlust oder Nierenfunktionsstörungen bis hin zur Niereninsuffizienz. Die vollständigen Nebenwirkungen von Tobramycin entnehmen Sie bitte den Fachinformationen für die jeweiligen Präparate.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
467.51 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 2.2 H
Q0-Wert:
0.04
Kindstoff(e):
Autor:
Stand:
27.09.2017
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