Trimethoprim

Trimethoprim ist ein Antibiotikum, das in der Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt wird. Es hemmt das Wachstum von Bakterien durch den Angriff auf den Folsäurestoffwechsel, wodurch die Synthese von DNA, RNA und Proteinen gestört wird.

Trimethoprim

Anwendung

Die Hauptanwendungsgebiete von Trimethoprim sind Harnwegsinfektionen, Atemwegsinfektionen, Otitis media sowie Infektionen des weiblichen und männlichen Genitaltraktes .

Trimethoprim wird häufig in Kombination mit Sulfamethoxazol angewendet, um die Wirksamkeit der Antibiotikatherapie zu erhöhen. Die Kombination wird auch als Cotrimoxazol bezeichnet.

Wirkmechanismus

Trimethoprim blockiert das Enzym Dihydrofolat-Reduktase, das für die Synthese von Tetrahydrofolsäure (THF) notwendig ist, die zur DNA-, RNA- und Protein-Synthese der Bakterien benötigt wird. Durch die Hemmung der THF-Synthese stört Trimethoprim den bakteriellen Stoffwechsel und hemmt das Wachstum von Bakterien.

Dosierung

Die empfohlene Dosis von Trimethoprim hängt von der Art der Infektion, dem Alter und der Nierenfunktion des Patienten ab. Die übliche Dosis für Erwachsene beträgt 150 mg bis 200 mg zweimal täglich für leichte bis mittelschwere Infektionen.

Für Kinder wird die Dosis entsprechend ihrem Körpergewicht berechnet, normalerweise 2-mal täglich 3 mg Trimethoprim/kg KG (entsprechend 6 mg/kg KG/Tag).

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen von Trimethoprim umfassen:

  • Appetitlosigkeit
  • Geschmacksstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Epigastrische Schmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Gingivitis
  • Glossitis
  • Makulopapulöse und morbilliforme Exantheme mit Juckreiz

Wechselwirkungen

  • Trimethoprim kann durch seine Wirkung auf Enzyme und Transporter in Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln treten.
  • Die Anwendung von Trimethoprim bei gleichzeitiger Therapie mit Arzneimitteln, die über das Cytochrom-P450-Isoenzym CYP2C8 abgebaut werden, erfordert Vorsicht.
  • Auch kann die Einnahme von Trimethoprim die Wirkung von Antidiabetika und Antikoagulantien verstärken.
  • Wegen der Folsäure-antagonistischen Eigenschaften von Trimethoprim kann die Substanz theoretisch die Inzidenz von Folsäuremangelzuständen (wie z. B. Blutbildungsstörungen) durch
    andere Pharmaka verstärken.
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Trimethoprim mit bestimmten Arzneimitteln, wie Ciclosporin oder Rifampicin, kann es zu Interaktionen und unerwünschten Wirkungen kommen.
  • ACE-Hemmer, AT-1-Rezeptor-Antagonisten (Sartane) oder kaliumsparende Diuretika (z. B. Spironolacton): Die gleichzeitige Einnahme von Trimethoprim kann, insbesondere bei älteren Patienten, bei HIV-Infizierten oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, zu einer klinisch relevanten Hyperkaliämie führen

Kontraindikationen

Trimethoprim besitzt folgende Gegenanzeigen:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Trimethoprim oder Trimethoprim-Analoga (z. B.Tetroxoprim)
  • pathologische Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Leukopenie, Granulozytopenie, Methämoglobinämie, megaloblastische Anämie)
  •  schwere Nierenfunktionsstörungen mit einer Kreatinin-Clearance kleiner als 10 ml/min/1,73 m2
  • Früh- und Neugeborene
  • fragiles X-Chromosom in Verbindung mit geistiger Retardierung bei Kindern

Anwendungshinweise

  • Vorsicht bei Leber- oder Nierenfunktionsstörung und bei Folsäuremangel
  • Regelmäßige Kontrollen von Leber- und Nierenfunktion sowie Blutbild in vierwöchigen Abständen empfohlen
  • Bei Halsentzündungen, Fieber oder grippeartigen Symptomen sofortige Blutbildkontrollen durchführen
  • Bei Anzeichen einer Knochenmarkdepression intramuskuläre Gabe von Calciumfolinat empfohlen
  • Bei schweren Überempfindlichkeitsreaktionen sofort Abbruch der Therapie und Notfallmaßnahmen einleiten
  • Bei schweren anhaltenden Durchfällen an pseudomembranöse Enterokolitis denken und sofort behandeln
  • Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert
  • Regelmäßige Kontrolle des Serum-Kaliumspiegels und des Serum-Natriumspiegels bei älteren Patienten, HIV-Infizierten oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion empfohlen
  • Vermeidung von intensiver Sonnenlichteinwirkung während der Anwendung von Trimethoprim
  • Zahnverfärbungen durch intensive Mundhygiene während der Behandlung vermeidbar

Alternativen

Es gibt mehrere Alternativen, je nach Art der Infektion und der Empfindlichkeit des verursachenden Bakteriums. Einige Beispiele für andere Antibiotika sind Penicilline, Cephalosporine, Fluorchinolone, Tetracycline, Makrolide und Aminoglykoside.

Die Wahl des Antibiotikums hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art und Schwere der Infektion, dem Alter und Gesundheitszustand des Patienten sowie der Resistenzmuster der Bakterien in der lokalen Bevölkerung.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
290.32 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 10.0 H
Q0-Wert:
0.25
Quelle:
  1. Fachinformation Infectotrimet
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