Turoctocog alfa pegol
Turoctocog alfa pegol ist ein Faktor-VIII-Präparat, das zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Hämophilie A angewendet wird. Der pegylierte Gerinnungsfaktor hat verglichen mit der nicht pegylierten Form eine um etwa die Hälfte verlängerte Halbwertszeit.
Turoctocog alfa pegol: Übersicht
Anwendung
Turoctocog alfa pegol wird angewendet zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten ab einem Alter von 12 Jahren mit Hämophilie A (angeborener Faktor-VIII-Mangel).
Anwendungsart
Turoctocog alfa pegol wird als intravenöse Injektion (über etwa 2 Minuten) verabreicht.
Wirkmechanismus
Der Wirkstoff Turoctocog alfa pegol ist die pegylierte Variante von Turoctocog alfa. Turoctocog alfa ist ein humaner Faktor VIII, der durch rekombinante DNS-Technologie in einer Ovarial-Zelllinie des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) produziert wird. Turoctocog alfa pegol wirkt im Körper wie der humane Faktor VIII und ersetzt bei Hämophilie A den fehlenden Faktor VIII, wodurch die Blutgerinnung unterstützt und eine vorübergehende Kontrolle der Blutungsstörung ermöglicht wird. Durch die Pegylierung besitzt Turoctocog alfa pegol eine verlängerte Halbwertszeit im Vergleich zu Turoctocog alfa (NovoEight).
Dosierung
Die Dosierung, das Dosierungsintervall und die Dauer der Substitutionstherapie sind vom Schweregrad des Faktor-VIII-Mangels, dem Ort und Ausmaß der Blutung, dem angestrebten Faktor-VIII-Aktivitätsspiegel sowie vom klinischen Zustand des Patienten abhängig.
Hinweise zur Dosierung können der jeweiligen Fachinformation entnommen werden.
Nebenwirkungen
Unter der Anwendung von Turoctocog alfa pegol kam es häufig (≥ 1/100, < 1/10) zu:
- Ausschlag
- Erythem
- Pruritus
- Reaktionen an der Injektionsstelle
Wechselwirkungen
Es sind keine Wechselwirkungen von humanem Gerinnungsfaktor-VIII-(rDNS) mit anderen Arzneimitteln bekannt.
Kontraindikation
Turoctocog alfa pegol darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- allergischer Reaktionen gegen Hamsterproteine
Schwangerschaft/Stillzeit
Da Hämophilie A eine X-chromosomal-rezessiv vererbte Erkrankung ist, gibt es nahezu keine weiblichen Patienten. Trotz allem soll laut Fachinformation Faktor VIII nur nach strenger Indikationsstellung während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit
Turoctocog alfa pegol hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Alternativen
Turoctocog alfa pegol ist die pegylierte Weiterentwicklung des Wirkstoffs Turoctocog alfa und weist ein verbessertes pharmakokinetisches Profil mit einer verlängerten Halbwertszeit auf. Neben diesen beiden Medikamenten sind noch weitere Substitutions-Arzneimittel zur Behandlung der Hämophile A zugelassen wie z. B. der monoklonale Antikörper Emicizumab, der die Rolle des Faktor VII übernimmt.
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