Verteporfin

Verteporfin ist ein Photosensibilisator, der innerhalb der photodynamischen Therapie angewendet wird, um die abnormalen Blutgefäße im Auge zu beseitigen, die mit Erkrankungen wie der feuchten Form der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) verbunden sind.

Verteporfin

Anwendung

Verteporfin (Visudyne) ist indiziert für die Behandlung von Erwachsenen mit:

  • exsudativer (feuchter) altersbezogener Makuladegeneration (AMD) mit vorwiegend klassischen subfovealen chorioidalen Neovaskularisationen (CNV)
  • subfovealen CNV infolge pathologischer Myopie

Anwendungsart

Verteporfin ist nur zur intravenösen Infusion vorgesehen.

Wirkmechanismus

Verteporfin wird aufgrund seiner Affinität zu Plasma-Lipoproteinen selektiv von Zellen mit hohen Spiegeln an Low-Density-Lipoprotein-Rezeptoren (einschließlich neovaskulärem Endothel) aufgenommen und reichert sich so in abnormen Blutgefäßen an. Hier produziert der Wirkstoff, wenn er durch Licht mit einer Wellenlänge von 689 nm in Anwesenheit von Sauerstoff angeregt wird, hochreaktiven, kurzlebigen Singulett-Sauerstoff und andere reaktive Sauerstoffradikale, was zu einer lokalen Schädigung des Endothels führt.

Dosierung

Die photodynamische Therapie mit Verteporfin erfolgt in einem zweistufigen Prozess:

  • Der erste Schritt besteht in einer 10-minütigen intravenösen Infusion von Visudyne mit einer Dosierung von 6 mg/m2 Körperoberfläche, gelöst in 30 ml Infusionslösung
  • Der zweite Schritt besteht in der Lichtaktivierung von Visudyne 15 Minuten nach Beginn der Infusion 

Die Patienten sollten alle drei Monate neu untersucht werden. Im Falle einer wiederauftretenden CNV-Leckage kann die Behandlung mit Visudyne bis zu viermal pro Jahr durchgeführt werden.

Nebenwirkungen

Die häufigsten berichteten Nebenwirkungen von Verteporfin sind:

  • Reaktionen am Verabreichungsort (Schmerz, Ödeme, Entzündung, Extravasation, Hautausschlag, Hämorrhagie, Discoloration)
  • Sehstörungen (undeutliches, verschwommenes Sehen, Photopsie, Visusverschlechterung und Gesichtsfelddefekte wie Skotom und schwarze Flecken)

Kontraindikationen

Verteporfin darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei Patienten mit Porphyrie und bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung.

Schwangerschaft

Verteporfin darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist und der Nutzen das potenzielle Risiko für den Fetus rechtfertigt.

Stillzeit

Verteporfin und sein Diacid-Metabolit werden in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden, weshalb der Wirkstoff bei stillenden Müttern nicht angewendet werden sollte. Kommt der Wirkstoff innerhalb der Stillzeit zum Einsatz, sollte für 48 Stunden nach der Behandlung nicht gestillt werden.

Verkehrstüchtigkeit

Nach der Behandlung mit Verteporfin kann es zu vorübergehenden Sehstörungen wie abnormales Sehen, Visusverschlechterung oder Gesichtsfelddefekte kommen, die die Fähigkeit Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen beeinträchtigen können. Patienten sollten deshalb nicht Auto fahren oder Maschinen bedienen, solange diese Symptome anhalten.

Alternativen

Weitere antineovaskuläre Arzneimittel sind:

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
718.79 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 5.8 H
Q0-Wert:
0.99
Quelle:
  1. EMA: Fachinformation Visodyne
  2. Keam, Susan J., Lesley J. Scott, and Monique P. Curran. "Verteporfin." Drugs 63.22 (2003): 2521-2554.
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1 Präparate mit Verteporfin