Etelcalcetid
Etelcalcetid gehört zur Wirkstoffgruppe der Calcimimetika.
Etelcalcetid: Übersicht

Anwendung
Der Wirkstoff Etelcalcetid ist seit November 2016 für die Therapie von sekundärem Hyperparathyreoidismus bei dialysepflichtigen Patienten mit chronischer renaler Dysfunktion zugelassen.
Sekundärer Hyperparathyreoidismus ist eine Störung der Nebenschilddrüsenfunktion, die sich häufig infolge einer chronischen Niereninsuffizienz und Dialysebehandlung entwickelt. Die Prävalenz für Europa wird mit bis zu 49 Prozent angegeben. Etwa 9 von 10 aller dialysepflichtigen Patienten sowie 8 von 10 mit Hämodialyse sind im Laufe der Jahre betroffen.
- Weitere Informationen siehe: Sekundärer Hyperparathyreoidismus: Zulassungsempfehlung für Etelcalcetid
Wirkmechanismus
Das synthetische Peptid Etecalcetid senkt den Parathormonspiegel, indem es agonistisch an den calciumsensitiven Rezeptoren der Nebenschilddrüse bindet und diese Rezeptoren aktiviert. Dadurch wird die Bildung von Parathormon vermindert bzw. unterdrückt. Die mit Hyperparathyreoidismus einhergehenden erhöhten PTH-Konzentrationen normalisieren sich.
Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Etelcalcetid zählen verminderte Blutkalziumspiegel sowie (durch Kalziummangel bedingte) Muskelkrämpfe und Verdauungsstörungen wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
Anwendungshinweise
Nutzenbewertungen
Die Zulassung von Etelcalcetid erfolgte auf der Grundlage von 3 Phase-3-Studien mit mehr als 1.000 Patienten. Laut diesen Herstellerstudien hat der Wirkstoff in 2 placebokontrollierten Studien und einer Vergleichsstudie mit Cinacalcet alle primären Endpunkte erreicht. Die Parathormonspiegel sind demnach zwischen 30 und 50 Prozent gesenkt worden.
Das Nutzenbewertungsverfahren für Etelcalcetid beim Gemeinsamen Bundesauschuss (GBA) hat im Juni 2017 begonnen und soll bis Mitte November abgeschlossen sein.
Kindstoffe
Im Medikament Parsabiv ist der Wirkstoff als Etelcalcetidhydrochlorid enthalten.
Fachinformation Parsabiv