Follitropin alfa

Follitropin alfa ist ein Glykoprotein-Hormon, das als Arzneimittel zur Erhöhung der Fruchtbarkeit durch Stimulation des Eisprungs eingesetzt wird. Das synthetische Sexualhormon findet deshalb Anwendung bei der Therapie einer Infertilität (Unfruchtbarkeit). Follitropin alfa ist außerdem als Biosimilar verfügbar.

Anwendung

Follitropin alfa ist die gentechnisch hergestellte Variante des human vorkommenden Folikelstimulierenden Hormons (FSH). Die Anwendung ist indiziert bei:

  • Anovulation
  • Vorbereitung auf eine In-vitro-Fertilisation
  • Stimulierung der Folikelreifung (bei schwerem LH- und FSH-Mangel)
  • Männern zusammen mit humanem Choriongonadotropin (hCG) bei hypogonadotropem Hypogonadismus

Wirkmechanismus

Follitropin alfa stimuliert als gentechnisch hergestelltes Sexualhormon die Reifung von Keimzellen und wird subkutan injiziert. Bei Frauen bewirkt parenteral appliziertes FSH eine Ausbildung reifer Graaf’scher Follikel (Follikelreifung) aus dem durch die Einwirkung von hCG die Eizelle freigesetzt wird.

Weiterhin wird die Estrogenproduktion erhöht.

Pharmakokinetik

  • Die initiale Halbwertszeit beträgt nach intravenöser Injektion von Follitropin alfa 2 Stunden
  • Follitropin alfa wird mit einer terminalen Halbwertszeit von etwa einem Tag aus dem Körper eliminiert
  • Die Bioverfügbarkeit beträgt nach subkutaner Applikation etwa 70 %

Nebenwirkungen

Als sehr häufig auftretende Nebenwirkungen werden u.a. angegeben:

  • Kopfschmerzen
  • Ovarialzysten
  • lokale Reaktionen an der Injektionsstelle

Alle weiteren Nebenwirkungen können der Fachinformation entnommen werden.

Wechselwirkungen

  • Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimitteln zur ovariellen Stimulation (z.B. hCG, Clomifen) kann die follikuläre Reaktion verstärkt werden
  • Bei gleichzeitiger Anwendung eines GnRH-Agonisten oder –Antagonisten kann eine höhere Dosierung von Follitropin alfa nötig sein

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
  • Tumoren des Hypothalamus oder der Hypophyse
  • Vergrößerung der Ovarien oder Ovarialzysten, die nicht auf einem polyzystischen Ovarialsyndrom beruhen

Hinweise

  • Patienten, die an Porphyrie leiden oder bei denen ein Risiko hierfür bekannt ist, müssen während der Behandlung engmaschig überwacht werden
  • Um eine Endreifung der Follikel auszulösen, wird hCG einmalig 24 – 48 Stunden nach der letzten Follitropin alfa-Injektion verabreicht
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Stand:
01.03.2017
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198 Präparate mit Follitropin alfa