Saxagliptin
Saxagliptin ist ein reversibler, kompetitiver Dipeptidylpeptidase-4-Hemmer, der zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 indiziert ist.
Saxagliptin: Übersicht

Anwendung
Saxagliptin (Onglyza) ist im Rahmen einer Add-on-Kombinationstherapie indiziert zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2, um die Blutzuckerkontrolle zu verbessern.
Mögliche Kombinationspartner sind:
- Metformin, wenn eine Metformin-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert.
- Sulfonylharnstoffe bei Patienten, für die die Anwendung von Metformin ungeeignet erscheint, wenn eine Sulfonylharnstoff-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert.
- Thiazolidindione (Glitazone) bei Patienten, für die die Anwendung eines Thiazolidindions geeignet erscheint, wenn eine Thiazolidindion-Monotherapie, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert.
- Insulin (mit oder ohne Metformin), wenn diese Behandlung allein, zusammen mit einer Diät und Bewegung, den Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert.
Wirkmechanismus
Saxagliptin ist ein Dipeptidylpeptidase-4 (DPP-4)-Inhibitor zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. DPP-4-Hemmer sind eine Klasse von Verbindungen, welche die Wirkung von Inkretinen beeinflussen. Inkretine senken den Blutzucker, indem sie den Zuckerverbrauch des Körpers v.a. durch eine Erhöhung der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse erhöhen und die Zuckerproduktion in der Leber reduzieren. DPP-4 ist eine membranassoziierte Peptidase, die in vielen Geweben, Lymphozyten und dem Plasma vorkommt.
Saxagliptin bildet eine reversible, Histidin-unterstützte kovalente Bindung zwischen seiner Nitrilgruppe und dem S630-Hydroxyl-Sauerstoff auf DPP-4. Die Hemmung von DPP-4 erhöht die Aktivitätsspiegel von Glukagon-ähnlichem Peptid 1 (GLP-1), das die Glukagonproduktion aus Alphazellen der Bauchspeicheldrüse hemmt und die Produktion von Insulin aus Betazellen der Bauchspeicheldrüse erhöht.

Dosierung
Saxagliptin wird in einem Dosisbereich von 2,5 bis 5 mg einmal täglich unabhängig von der Mahlzeit verabreicht. Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Nierenfunktionsstörung sowie bei gleichzeitiger Anwendung starker CYP3A4/5-Hemmer ist eine Dosisreduktion erforderlich.
Nebenwirkungen
Unter der Anwendung von Saxagliptin kann es sehr häufig zu einer Hypoglykämie kommen.
Kontraindikationen
Saxagliptn darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff ode gegen jeglichen Dipeptidyl-Peptidase-4-(DPP4)-Inhibitor.
Wirkstoff-Informationen
- Fachinformation Onglyza
- Yang, Lily PH. "Saxagliptin." Drugs 72.2 (2012): 229-248.
Abbildung
Adapted from „Exploring Potential Renal Effects of Dipeptidyl-Peptidase-4 Inhibitors (DPP-4is)”, by BioRender.com