Tasimelteon

Tasimelteon ist ein ist ein Melatoninrezeptor-Agonist und wird angewendet bei völlig blinden Erwachsenen zur Behandlung des Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Syndroms.

Tasimelteon

Anwendung

Tasimelteon wird angewendet bei völlig blinden Erwachsenen zur Behandlung des Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Syndroms (Non-24).

Wirkmechanismus

Tasimelteon ist ein selektiver Agonist der Melatonin-Rezeptoren MT1 und MT2, die im suprachiasmatischen Kern (SCK) des Hypothalamus exprimiert werden. Durch die Aktivierung dieser Rezeptoren reguliert Tasimelteon den zirkadianen Rhythmus des Körpers, insbesondere den Schlaf-Wach-Zyklus. Dies geschieht durch Hemmung der Freisetzung von Orexin, einem Neurotransmitter, der für die Aufrechterhaltung der Wachheit verantwortlich ist, sowie durch die Aktivierung von GABAergen Neuronen, die zur Schlafinduktion beitragen.

Dosierung

Für die Behandlung des Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Syndroms wird eine tägliche Dosis von 20 mg Tasimelteon in Form einer Kapsel empfohlen. Die Einnahme sollte jeden Tag zur gleichen Zeit erfolgen, eine Stunde vor dem Schlafengehen.

Tasimelteon ist für die langfristige Anwendung vorgesehen und erfordert keine Dosisanpassung bei älteren Patienten über 65 Jahren.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Tasimelteon zählen Schlafstörungen und Albträume sowie Kopfschmerzen und erhöhte Leberenzymkonzentrationen.

Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen sind bei der Anwendung von Tasimelteon zu beachten:

  • Arzneimittel, die CYP1A2 und CYP3A4 inhibieren, verändern in vivo den Metabolismus von Tasimelteon.
  • Starke CYP1A2-Inhibitoren wie Fluvoxamin, Ciprofloxacin und Enoxacin erhöhen die Tasimelteon-Exposition und das Risiko von Nebenwirkungen.
  • Starke CYP3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol erhöhen ebenfalls die Tasimelteon-Exposition, aber die klinische Bedeutung ist nicht bekannt.
  • Tasimelteon sollte nicht mit CYP3A4-Induktoren wie Rifampicin angewendet werden, da dies zu einer stark verringerten Tasimelteon-Exposition und verminderten Wirksamkeit führen kann.
  • Rauchen reduziert die Tasimelteon-Exposition um etwa 40%.
  • Bei gleichzeitiger Anwendung von Betablockern kann die Wirksamkeit von Tasimelteon vermindert sein.
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol kann es zu verstärkten Wirkungen von Tasimelteon kommen.

Kontraindikationen

Tasimelteon darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden.

Anwendungshinweise

  • Nach der Einnahme von Tasimelteon sollten Patienten ihre Aktivitäten auf die Vorbereitung des Zubettgehens beschränken.
  • Es ist wichtig, die Behandlung unabhängig von der zirkadianen Phase zu beginnen und das Ansprechen des Patienten nach 3 Monaten zu evaluieren.
  • Bei einer Kombination von Tasimelteon mit Rifampicin oder anderen CYP3A4-Induktoren besteht die Möglichkeit, dass die Wirksamkeit von Tasimelteon abnimmt, da die Exposition gegenüber Tasimelteon verringert werden kann.

Alternativen

Die Behandlung des Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Syndroms (N24HSWD) ist schwierig und basiert auf der Verbesserung der Schlafqualität, der Anpassung an einen 24-Stunden-Zeitplan und der Behandlung von Begleiterkrankungen.

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
245.32 g·mol-1
Quelle:
  1. Fachinformation HETLIOZ
  2. Dhillon, Sohita, and Madeleine Clarke. "Tasimelteon: first global approval." Drugs 74 (2014): 505-511.
  3. Johnsa, Jessica D., and Michael W. Neville. "Tasimelteon: a melatonin receptor agonist for non-24-hour sleep-wake disorder." Annals of Pharmacotherapy 48.12 (2014): 1636-1641.
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1 Präparate mit Tasimelteon