
Je länger die Corona-Pandemie dauert, desto mehr lernen wir über die Infektion. Die inzwischen weithin bekannten führenden Symptome der Infektion mit SARS-CoV-2 sind Husten, Fieber und Schnupfen, wobei bei etwa zwei Prozent der Patienten eine Pneumonie auftritt. Mittlerweile ist auch bekannt, dass das Virus nicht nur die Lungenfunktion beeinträchtigen kann, sondern sich auch auf viele andere Organsysteme auswirkt. Beispielsweise kann es zu neurologischen Störungen kommen, wobei der Verlust des Geruchssinns noch zu den weniger schwerwiegenden Auswirkungen zählt.
20 % mit Hautveränderungen
Die meisten Erfahrungen werden mit stationären COVID-19-Patienten gesammelt. Berichte aus chinesischen, spanischen und italienischen Kliniken zeigen, dass etwa 20 % der stationär Behandelten Hauterscheinungen aufweisen. Wie die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) mitteilt, werden hier vor allem ein erythematöses Exanthem, eine generalisierte Urtikaria (Nesselsucht) und varicelliforme Bläschen, die hauptsächlich am Stamm der Patienten auftraten, beschrieben.
COVID-19-spezifisch oder doch sekundär?
Ob diese Hautsymptome aber direkt mit der COVID-19 Infektion in Zusammenhang stehen oder ob es sich um sekundäre Erscheinungen wie beispielsweise um Medikamenten-Unverträglichkeiten handelt, muss noch geklärt werden.
Alarmsignal Livedo racemosa?
Patienten mit einem schweren Verlauf können auch Hautsymptome entwickeln, die auf Gerinnungsstörungen hinweisen, wie Blutungen oder akrale Thrombosen. Zeigt sich eine Livedo racemosa (netzartige bläuliche Hautverfärbungen) könnte dies ein Zeichen für eine Beteilung kleiner Gefäße bzw. deren Thrombosierung sein. An den kleinen Gefäßen der Lunge sind solche Veränderungen bereits nachgewiesen worden.
Hautsymptome können auf COVID-19-Komplikationen hinweisen
Entsprechend können diese Hautveränderungen wichtige Hinweise auf Komplikationen innerer Organe geben. Daher empfehlen die Experten der DDG bei COVID-19-Patienten mit Hautsymptomen einen Dermatologen zu Rate zu ziehen.