Hautkrebsinzidenz steigt

Nach Daten der kaufmännischen Krankenkasse ist von 2010 bis 2020 die Inzidenz von weißem und schwarzem Hautkrebs deutlich gestiegen: beim Melanom um 45 %, bei kutanem Plattenepithel-Ca um 91%.

Hautkrebsvorsorge junge Frau

Malignome der Haut zählen zu den häufigsten Tumorarten in Deutschland. Derzeit wird die Zahl der Neuerkrankungen auf mehr als 220.000 pro Jahr geschätzt. Und es werden mehr: Nach Daten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) erhielten im vergangenen Jahr bundesweit 45 % mehr Menschen die Diagnose malignes Melanom als noch 2010. Fast doppelt so hoch ist die Zunahme bei denen ein „weißer Hautkrebs“ − Basaliome und kutanes Plattenepithel-Ca – festgestellt wurde: In den letzten zehn Jahren stieg die Inzidenz um 93%.

Risikofaktor Strahlungsdauer

Hauptursache für Hautkrebs ist bekanntlich die UV-Strahlung. Je länger und je intensiver die Strahlung ist, desto höher ist auch das Risiko. Die UV-Intensität hat mit Klimawandel und dem dünner werden der Ozonschicht zugenommen. Die Dauer, mit der die ionisierende Strahlung auf die Haut wirkt, hängt auch mit dem Lebensalter zusammen: wir werden immer älter – und sind damit auch länger dem Sonnenlicht ausgesetzt. Das macht sich besonders bei Menschen bemerkbar, die hauptsächlich im Freien arbeiten, wie Bauarbeiter oder Gärtner. Dazu kommt noch, dass sich erst in den letzten beiden Jahrzehnten die Notwenigkeit von Sonnenschutz wegen des Hautkrebsrisikos allgemein durchgesetzt hat.

Inzidenz steigt mit dem Alter

Noch vor 30 Jahren war es chic, aus dem Urlaub möglichst braun zurückzukommen. Dafür hat so mancher einen Sonnenbrand in Kauf genommen. Und auch der Boom der Solarien in den 80er Jahren war auf das Schönheitsideal der maximalen Sonnenbräune zurückzuführen. Diese Mode ist möglicherweise eine Mitursache, warum die Hautkrebsinzidenz mit dem Alter zunimmt – besonders bei den Jahrgängen, die noch nichts von Sonnenschutz wussten: So steigt die Zahl derer, die an weißem Hautkrebs erkranken, ab dem 55. Lebensjahr, die der an Melanom-Patienten ab 75 Jahren, wie die KKH-Daten zeigen.

Hautkrebsinzidenz steigt besonders in Sachsen

Die KKH hat die Inzidenzzahlen auch nach Bundesändern aufgeschlüsselt: So ist Sachsen Spitzenreiter bei der Melanom-Inzidenz mit einem Anstieg von rund 89 % in den letzten zehn Jahren – gefolgt von Brandenburg und Niedersachsen (plus 79 % bzw. 76 %). Beim Basaliom- und Plattenepithel-Ca liegt Sachsen ebenfalls vorn: Zunahme der Erkrankungsfälle von 2010 auf 2020 auf fast 171 %. An zweiter und dritter Stelle stehen Sachsen-Anhalt und Thüringen (plus 144 % bzw. 131 %). Am wenigsten stieg die Zahl der Melanom-Patienten in Hessen (plus 20 %) und Baden-Württemberg (plus 36 %). Die niedrigste Inzidenz-Zunahme bei weißem Hautkrebs verzeichneten Rheinland-Pfalz sowie Schleswig-Holstein (plus 63 % bzw. 65 %).

Autor:
Stand:
19.08.2021
Quelle:

Pressemitteilung der Kaufmännischen Krankenkasse vom 11.08.2021

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