
Aufgrund des Krieges in der Ukraine flüchten viele Menschen aus ihrem Heimatland. Sie erhalten in Deutschland eine ärztliche Versorgung in Arztpraxen oder Krankenhäusern nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG). Insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Diabetes mellitus, sind auf eine kontinuierliche medizinische Versorgung angewiesen. Eine Herausforderung hierbei ist nicht zuletzt die Sprachbarriere. Informationsmaterialien in ukrainischer Sprache sollen medizinisches Personal, Beschäftigte des öffentlichen Gesundheitsdienstes oder Mitarbeitende in Gemeinschaftsunterkünften bei der Betreuung von Geflüchteten unterstützen.
Änderung der Lebensbedingungen wirkt sich auf Gesundheit aus
Eine neue Umgebung führt zwangsläufig auch zur Änderung von Ernährung und Lebensstil eines Menschen. Diese kann sich auf die Gesundheit auswirken. In Studien konnte gezeigt werden, dass Menschen, die in ein anderes Land migriert sind, durchschnittlich 5 Jahre früher an Diabetes mellitus erkranken als in ihren Heimatländern und schwerer von diabetischen Spätfolgen betroffen sind. Daher sollten geflüchtete Diabetespatienten frühzeitig auf dieses Thema angesprochen und professionell begleitet werden.
Informationsmaterialen auf Ukrainisch
Die Arbeitsgemeinschaft Diabetes & Migranten der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) hat für eine bessere Versorgung und Verständigung Informationsmaterialien für die Betreuung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine zusammengestellt. Dazu zählen beispielsweise Informationen für Kinder mit Typ1-Diabetes, ein Bildwörterbuch und Schulungsmaterialien in ukrainischer Sprache. Einige Informationen sind derzeit nur auf Russisch verfügbar, sollen aber zeitnah auch auf Ukrainisch übersetzt werden. Da einige Ukrainer auch russisch sprechen, kann dieses Material dennoch hilfreich sein.
Kontinuierliche Aktualisierung
Die Informationen werden kontinuierlich aktualisiert. Ziel ist die Entwicklung von industrieneutralem und wissenschaftlich evaluiertem Material. Da dies sehr zeitintensiv ist, werden zunächst alle vorhandenen Materialien gesammelt und zugänglich gemacht, ohne dass sie zuvor von der DDG inhaltlich auf ihren wissenschaftlichen Bestand geprüft werden. Die Gesellschaft betont jedoch die industrielle Unabhängigkeit und neutrale Recherche bei der Zusammenstellung der Liste.