
Eine sofortige Brustrekonstruktion nach einer Mastektomie bei lokal fortgeschrittenem Brustkrebs ist wegen Bedenken hinsichtlich eines Wiederauftretens des Brustkrebses und möglichen Komplikationen die weitere Behandlung betreffend bisher umstritten.
Eine Studie verglich die onkologischen Ergebnisse und die chirurgische Sicherheit einer sofortigen Brustrekonstruktion nach Mastektomie mit Mastektomie allein bei lokal fortgeschrittenem Brustkrebs.
Methoden
In der aktuellen Analyse wurden die Daten von 267 Patientinnen analysiert, die zwischen 2012 und 2017 am Providence Breast Center wegen Biopsie bewiesenem lokal fortgeschrittenem Brustkrebs in den Stadien IIB–IIIC behandelt wurden. Primäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben (OS), das krankheitsspezifische Überleben (DSS) und das krankheitsfreie Überleben (DFS). Sekundäre Endpunkte waren Rezidivrate, adjuvante Therapie und Reoperation.
Ergebnisse
267 Patienten (112 mit sofortiger Brustrekonstruktion (IBR), 155 mit alleiniger Mastektomie (MA)) wurden eingeschlossen. Im Durchschnitt waren die IBR-Patienten jünger (48,82 Jahre vs. 61,42 Jahre, P < 0,001). Die mediane Nachbeobachtungszeit der Studie betrug 50,7 Monate. Das OS war bei IBR-Patienten höher (86,6% vs. 73,5%, P < 0,05). Es wurden jedoch keine signifikanten Unterschiede bei DSS (87,5% vs. 84,5%, P = 0,34), DFS (79,5% vs. 78,7%, P = 0,55), Lokalrezidiv (0% vs. 1,9%, P = 0,194), adjuvanter Therapie (95,5% vs. 91,6%, P = 0,155) oder Reoperation (1,8% vs. 1,3%, P = 0,559) gefunden.
Fazit
Eine sofortige Brustrekonstruktion ist eine sichere Option für Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem Brustkrebs und hat keinen negativen Einfluss auf das Überleben, die Rezidivraten von Krebs und die Anwendung einer adjuvanten Therapie.