
Dank Mammographie-Screening und der verbesserten Therapie-Möglichkeiten sind die Mortalitätsraten bei Brustkrebs (BCa) seit 1990 zwischen 1,8% and 3,4% pro Jahr gesunken. Dennoch geraten aufwendige Behandlungsformen und breit angelegte Früherkennungsuntersuchungen aufgrund ihrer oft hohen Kosten immer wieder in die Kritik.
Wie viel Nutzen diese Maßnahmen tatsächlich bringen, hat nun eine US-amerikanische Forschergruppe versucht zu beziffern. Wobei sie nicht nur die 5-Jahresüberlebenszeiten beleuchteten, sondern die ersparten Todesfälle im Fokus hatten.
Datenanalyse aus 30 Jahren
Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Edward Hendrick von der Universität Colorado in Aurora analysierten Daten aus der SEER (Surveillance, Epidemiology, and End Results)-Datenbank aus den Jahren von 1989 bis 2018 [1].
Methodik
Zur Abschätzung der Anzahl der durch Mammographie-Screening und verbesserte Therapien vermiedenen Todesfälle flossen in diese Auswertung die altersadjustierte Mortalitätsrate durch Brustkrebs und Populationsdaten ein.
Für die Jahrgänge, in denen keine Daten zu Mammographie und verbesserten Behandlungen existierten, wurden zur Schätzung der Zahl der vermiedenen Todesfälle für Brustkrebspatientinnen zwischen 40 und 84 Jahren die Differenz zwischen den von der SEER-Datenbank ausgegebenen Mortalitätsraten und den früheren Mortalitätsraten für jede 5-Jahre-Altersgruppe verwendet und mit der Population für jede 5-Jahre-Altersgruppe multipliziert. Um die jährliche und kumulative Anzahl der vermiedenen Brustkrebstodesfälle abzuschätzen, wurden für die Jahrgänge 2012 und 2015 ebenfalls die SEER-Daten herangezogen. Die Daten für 2018 wurden extrapoliert.
Mortalitätsrate um mehr als 50 Prozent gesunken
Ergebnis der Berechnungen:
- Die geschätzte Anzahl der pro Jahr vermiedenen BCa-Todesfälle reichte von
o im Jahr 2012: 20.860 bis 33.842
o im Jahr 2015: 23.703 bis 39.415
o im Jahr 2018: 27.083 bis 45.726.
- Die Abnahme der Raten in der BCa-Mortalität reichte von
o im Jahr 2012:38,6 % bis 50,5 % über
o im Jahr 2015: 41,5 % bis 54,2 %
o im Jahr 2018: 45,3 % bis 58,3 % im Jahr 2018.
- Die kumulativen, vermiedenen BCa-Todesfälle seit 1989 reichten von
o im Jahr 2012: 237.234 bis 370.402 über
o im Jahr 2015: 305.934 bis 483.435
o im Jahr 2018: 384.046 bis 614.484 .
Fazit
Die US-amerikanischen Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen, die Patientinnen über den nachweislichen Nutzen von Screenings und Therapien bei Brustkrebs aufzuklären und die Akzeptanz dieser Maßnahmen steigern.