Aktualisierte Corona-Impfempfehlungen für Kleinkinder und Kinder

Die Impfempfehlung betrifft Kinder zwischen sechs Monaten und vier Jahren, die aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Eine generelle Impfempfehlung in dieser Altersgruppe gibt es nicht.

Impfung Kinderärztin

Anpassung der Empfehlung für Kleinkinder

Nachdem die mRNA-Covid-19-Impfstoffe ab einem Lebensalter von sechs Monaten zugelassen worden sind, steht nunmehr ein Impfstoff für die Jüngsten zur Verfügung. Nach Auswertung der derzeitigen Datenlage hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) ihre Covid-19-Impfempfehlungen angepasst. Die Änderungen wurden in einer Pressemeldung bekanntgegeben [1].

Mit der 23. Aktualisierung gilt [2]:

  • Bei Kleinkindern zwischen sechs Monaten und vier Jahren, die an einer Vorerkrankung leiden und somit ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben, rät die STIKO zu einer Covid-19-Impfung. Dazu gehören Frühgeborene unter zwei Jahren sowie Kinder mit angeborener oder erworbener Immundefizienz, Adipositas, chronischem Nieren- oder Leberleiden, chronischen neurologischen oder neuromuskulären Krankheiten, zyanotischen Herzfehlern, schwerer pulmonaler oder kardialer Insuffizienz, Trisomie 21, syndromalen Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung sowie malignen Erkrankungen
  • Kleinkinder, die Kontakt zu Risikopersonen haben, können nach individueller Risikoeinschätzung ebenfalls eine vollständige Grundimmunisierung erhalten. Laut STIKO sind Risikopersonen Angehörige und andere Kontaktpersonen, die ein hohes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen ein begründeter Verdacht besteht, dass die Impfung keinen ausreichenden Schutz erzielt
  • Für immungesunde Kinder von sechs Monaten bis vier Jahren wird weiterhin keine vollständige Immunisierung empfohlen. Ihre Entscheidung begründet die STIKO damit, dass in dieser Altersgruppe schwere Verläufe selten sind und der weitaus größte Teil der SARS-CoV-2-Infektionen mild oder asymptomatisch abläuft

Impfschema für Kleinkinder

Risikokinder sollten vorzugsweise drei Dosen des mRNA-Impfstoffs Comirnaty (BioNTech/Pfizer) in der zugelassenen Dosierung von 3 µg erhalten. Zwischen der ersten und zweiten Impfung ist ein Mindestabstand von drei Wochen und zwischen der zweiten und dritten Impfung von acht Wochen einzuhalten. Alternativ können zwei Dosen á 25 µg des mRNA-Impfstoffs Spikevax (Moderna) verabreicht werden. Letzterer ist in der Dosierung hierzulande aber bis auf Weiteres nicht verfügbar, schreibt die STIKO [2].

Für vorerkrankte Kleinkinder mit einer labordiagnostisch gesicherten SARS-CoV-2-Infektion sind zwei Impfungen mit Comirnaty ungefähr sechs Monate nach der Infektion ausreichend, so die STIKO-Experten. Zwischen den beiden Impfungen sollten zwölf Wochen vergehen. Bei Spikevax genügt eine Impfung [2].

Bei immundefizienten Kleinkindern, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, ist im Einzelfall zu entscheiden, ob zwei Impfstoffdosen Comirnaty bzw. eine Impfstoffdosis Spikevax zur Grundimmunisierung ausreichen oder ob eine vollständige Impfserie verabreicht werden soll [2].

Anpassung der Empfehlung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren

Auch die bisherige Covid-19-Impfempfehlung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren wurde angepasst. Jetzt können Kinder mit Kontakt zu Risikopersonen nach individueller Risikoeinschätzung und in Absprache mit den Eltern eine vollständige Grundimmunisierung erhalten. Als Impfstoffe sind vorzugsweise Comirnaty (10 µg), alternativ Spikevax (50 µg) empfohlen [2].

Die sonstigen Empfehlungen für die 5- bis 11-Jährigen bleiben bestehen, das heißt:

  • Für Kinder mit Vorerkrankungen wird eine vollständige Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen sowie bis zu zwei Auffrischimpfungen unter Berücksichtigung der bisherigen SARS-CoV-2-Historie empfohlen
  • Gesunden Kindern wird zum Aufbau einer Basisimmunität eine einzelne Covid-19-Impfstoffdosis empfohlen, unabhängig von durchgemachten SARS-CoV-2-Infektionen. Die Vervollständigung der Grundimmunisierung bzw. eine Auffrischimpfung ist aufgrund der hohen Seroprävalenz und dem überwiegend milden Krankheitsverlauf in dieser Altersgruppe aktuell nicht indiziert
  • Besteht eine Indikation für eine Auffrischimpfung, sind weiterhin die für diese Altersgruppe empfohlenen und zugelassenen monovalenten Wildtyp-Impfstoffe zu verwenden
Autor:
Stand:
01.12.2022
Quelle:
  1. Robert Koch-Institut (RKI), Pressemitteilung, 17. November 2022.
  2. Robert Koch-Institut (RKI), FAQ Covid-19, Stand 17. November 2022.
  • Teilen
  • Teilen
  • Teilen
  • Drucken
  • Senden

Anzeige