STIKO empfiehlt Corona-Impfung für alle Fünf- bis Elfjährigen

Die STIKO spricht sich in der 20. Aktualisierung ihrer COVID-19-Impfempfehlung für eine generelle Impfempfehlung für fünf- bis elfjährige Kinder mit zunächst einer Impstoffdosis aus. Präferiert werden soll hierbei die Corona-Vakzine Comirnaty von BioNTech/Pfizer.

Kinderimpfung

Nach Aussage der STIKO seien bisher knapp 20 Prozent der Fünf- bis Elfjährigen vollständig geimpft. Kinder mit Vorerkrankungen sollen weiterhin eine Grundimmunisierung mit zwei Corona-Impfungen sowie eine Auffrischimpfung erhalten. Bei gesunden Kindern, die sich in engem Kontakt mit Corona-Risikopatienten befinden, empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen.

Neu kommt nun hinzu, dass die Kommission allen anderen fünf- bis elfjährigen Kindern die Impfung mit einer COVID-19-Impfstoffdosis empfiehlt. Hintergrund der Empfehlung sei der zu erwartende erneute Anstieg von SARS-CoV-2-Infektionen im kommenden Herbst bzw. Winter. Die Impfung solle dann vorzugsweise mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (10 μg) durchgeführt werden. Die Verwendung von Spikevax (50 μg) sei für sechs- bis elfjährige Kinder alternativ ebenfalls möglich. Da zu Spikevax aktuell ausschließlich Sicherheitsdaten aus der Zulassung vorliegen, empfiehlt die STIKO präferenziell die Impfung mit Comirnaty. Darüber hinaus zeigen Daten, dass für Spikevax im Vergleich zu Comirnaty, ein höheres Risiko für das Auftreten von Myokarditis und Perikarditis besteht.

Bei vorheriger Infektion: Impfung nach drei Monaten

Ist der Zeitpunkt einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion bekannt, soll die Impfung frühestens drei Monate nach der Infektion verabreicht werden. Haben gesunde Kinder bereits eine zweimalige Impfung erhalten, sollen diese zunächst nicht erneut geimpft werden. Die STIKO stellt in Aussicht, dass sie die Frage der Notwendigkeit einer Vervollständigung der Grundimmunisierung bzw. einer Auffrischimpfung im Spätsommer bzw. vor Wiederanstieg der Infektionszahlen erneut evaluieren werde. Nach Schätzungen der STIKO betrug der Anteil der Fünf- bis Elfjährigen, die bereits mindestens einen SARS-CoV-2-Antigenkontakt hatten, Ende März 2022 77,5 Prozent.

Kein ausreichender Schutz nach Infektion

Die STIKO geht davon aus, dass eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion nicht ausreicht, um spätere COVID-19-Erkrankungen zu verhindern. „Ein solider Schutz vor Infektion und schwerer Erkrankung ist erst durch eine mehrmalige Auseinandersetzung mit dem SARS-CoV-2-Spikeprotein zu erlangen. Dies kann durch eine dreimalige Impfung oder durch eine Kombination von natürlicher Infektion und Impfung (hybride Immunität) erreicht werden“, so die STIKO weiter. Personen mit zurückliegenden SARS-CoV-2-Infektionen sollen deshalb auch geimpft werden.

Zwischen Infektion und Impfung muss jedoch ein zeitlicher Mindestabstand bestehen. Für eine übersichtliche Darstellung der Impfempfehlungen bei unterschiedlichen Impfanamnesen und nach durchgemachten SARS-CoV-2-Infektionen enthält die Impfempfehlung eine übersichtliche Tabelle.

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