
Für Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC) im Stadium I-IIA sind eine Tumorresektion und eine adjuvante Chemotherapie die Standardstrategie. Die Studienautoren der vorliegenden Studie gingen der Frage nach, ob eine postoperative Strahlentherapie sinnvoll ist. Bisher ist diese im Frühstadium eines SCLC eher umstritten.
Studiendesign
Aus der amerikanischen SEER-Datenbank (Surveillance, Epidemiology, and End Results Datenbank) wurden Patienten mit SCLC im Stadium I-IIA extrahiert, die sich einer Operation und einer adjuvanten Chemotherapie unterzogen hatten. Ein Teil von ihnen war nach der Operation außerdem noch bestrahlt worden.
Die Einschlusskriterien waren wie folgt:
- Alter ≥ 18 Jahre
- pathologisch bestätigter SCLC (ICD-O-3-Histologie wurde als 8002/3 aufgeführt), kleinzelliges Karzinom, NOS (8041/3); Haferzellkarzinom (8042/3), kleinzelliges Karzinom, fusiforme Zelle (8043/3); und kleinzelliges Karzinom, intermediäre Zelle (8044/3);
- erster primärer SCLC diagnostiziert
- Tumor wurde als I-IIA SCLC basierend auf der 8. Ausgabe des AJCC Cancer Staging Manual (T1-2N0M0) diagnostiziert
- Patient erhielt eine Operation am primären Standort mit konkretem Operationstyp
- Patient erhielt eine Chemotherapie als Teil der Therapiestrategie
- Patienten mit vollständiger Aufzeichnung der Strahlentherapie und aktiven Nachsorgeinformationen
Ausgeschlossen wurden Patienten mit nur Autopsie-/Todesbescheinigungen, sowie solche mit intraoperativer und/oder präoperativer Strahlentherapie.
Ergebnisse
Die Studienautoren konnten zeigen, dass eine postoperative Strahlentherapie das mediane Gesamtüberleben (8,58 vs. 5,17 Jahre, HR = 0,61[0,39 bis 0,96], P=0,032) und das mediane krebsspezifische Überleben (11,33 vs. 8,08 Jahre, HR = 0,47[0,27 bis 0,82],P=0,0086). Die 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate betrug 61,56% mit Strahlentherapie versus 46,60% ohne Bestrahlung.
Fazit
Die zusätzliche Strahlentherapie verbesserte sowohl das Gesamtüberleben als auch das krebsspezifische Überleben signifikant.