
Feigwarzen (Condylomata acuminata) sind gutartige Wucherungen, die im Genital- und Analbereich durch humane Papillomviren (HPV) verursacht werden. Die HPV-Typen 6 und 11 sind für den Großteil der Fälle verantwortlich und werden durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen. Die Erkrankung ist weit verbreitet und betrifft einen signifikanten Teil der sexuell aktiven Bevölkerung weltweit. Neben den körperlichen Symptomen können Feigwarzen auch erhebliche psychische Belastungen für die Betroffenen mit sich bringen. Trotz ihrer Prävalenz und der potenziellen Komplikationen bleibt das Bewusstsein für Präventionsmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten oft unzureichend.
Ätiologie
- Erreger: Hauptsächlich verursacht durch die HPV-Typen 6 und 11, die zur Gruppe der Niedrigrisiko-HPV gehören.
- Übertragungsweg: Durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt während des Geschlechtsverkehrs.
- Pathophysiologie: Die Viren infizieren das Plattenepithel der Haut und Schleimhäute, was zur Bildung von gutartigen Wucherungen führt.
Vorkommen
- Verbreitung weltweit: Feigwarzen sind weltweit verbreitet und betreffen die sexuell aktive Bevölkerung.
- Fallzahlen weltweit: Schätzungen zufolge infizieren sich jährlich etwa 500.000 bis 1 Million Menschen neu.
- Deutschland: In Deutschland wird die Prävalenz auf etwa 1-2% der Bevölkerung geschätzt.
Symptome
- Inkubationszeit: Zwei bis drei Monate.
- Hauptsymptome: Kleine, haut- oder rosafarbene Wucherungen im Genital- oder Analbereich. Sie können einzeln oder in Gruppen auftreten und gelegentlich zu Juckreiz, Brennen oder Blutungen führen. Die Warzen können in Größe und Anzahl zunehmen, wenn sie unbehandelt bleiben.
Diagnostik
- Klinische Untersuchung: Sichtbare Warzen können durch Inspektion und Palpation diagnostiziert werden.
- Zusätzliche Diagnostik: Bei unklaren Befunden kann eine Biopsie zur histologischen Untersuchung entnommen werden. Molekularbiologische Verfahren wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) können zur Bestimmung des HPV-Typs genutzt werden.
Therapie
- Topische Behandlungen: Podophyllotoxin, Imiquimod, Sinecatechine und Trichloressigsäure werden häufig zur lokalen Therapie eingesetzt.
- Physikalische Methoden: Kryotherapie, Elektrokauterisation, Lasertherapie und chirurgische Exzision sind effektive Verfahren zur Entfernung der Warzen.
- Systemische Therapie: In schweren Fällen kann eine systemische Therapie mit Interferon erwogen werden.
Prophylaxe/Impfung
- Impfempfehlungen, Impfschema und Impfstoffe: siehe HPV-Impfung
- Kondome bei Verkehr mit neuen Sexualpartnern, Wahrnehmen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen.