Japanische Enzephalitis

Japanische Enzephalitis ist eine durch das Japanische Enzephalitis-Virus verursachte Infektionskrankheit, die zu schwerwiegenden neurologischen Komplikationen führen kann. Die Erkrankung wird durch Mücken übertragen und betrifft vor allem ländliche Regionen Asiens.

Mücke

Japanische Enzephalitis ist eine virale Gehirnentzündung, die durch das Japanische Enzephalitis-Virus (JEV) verursacht wird. Diese Krankheit ist in vielen Teilen Asiens endemisch und wird hauptsächlich durch Mücken der Gattung Culex übertragen. Die Erkrankung kann von asymptomatischen Infektionen bis hin zu schweren neurologischen Schäden mit hoher Mortalität reichen. Insbesondere bei Kindern und älteren Menschen besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Durch Impfung und Mückenschutzmaßnahmen kann die Erkrankung effektiv verhindert werden.

 

Ätiologie

  • Erreger: Japanisches Enzephalitis-Virus (JEV), ein RNA-Virus der Familie Flaviviridae.
  • Übertragungswege: Übertragung durch Mücken der Gattung Culex, besonders Culex tritaeniorhynchus.
  • Reservoir: Wasservögel und Schweine.
  • Pathophysiologie: Nach dem Mückenstich gelangt das Virus in den Blutkreislauf und kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden, was zu einer Entzündung des Gehirns führt.

Vorkommen

  • Globales Vorkommen: Endemisch in 24 Ländern Asiens, einschließlich Indien, China, Japan, Südostasien und dem Westen des Pazifiks.
  • Fallzahlen weltweit: Schätzungsweise 68.000 Fälle pro Jahr, mit einer hohen Inzidenz in ländlichen und landwirtschaftlich geprägten Gebieten.
  • Saisonalität: In (sub-)tropischen Gebieten hauptsächlich während der Regenzeit, in gemäßigten Regionen während des Sommers. 

Symptome

Der Großteil der Infektionen verläuft asymptomatisch oder mit grippeähnlichen Beschwerden. Weniger als 1% der Infizierten entwickeln schwere neurologische Symptome 

  • Inkubationszeit: 5-15 Tage nach dem infektiösen Mückenstich.
  • Prodromalphase: Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, allgemeines Krankheitsgefühl.
  • Akute neurologische Symptome: Meningitis, Enzephalitis, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen, Lähmungen
  • Langzeitfolgen: Bei 30-50% der Überlebenden eines schweren Krankheitsverlaufs können sich dauerhafte neurologische Defizite, wie kognitive Beeinträchtigungen, motorische Störungen und Sprachprobleme, entwickeln. Etwa ein Drittel der schwer erkrankten Patienten stirbt.

Diagnostik

  • Anamnese und klinische Untersuchung: Verdacht aufgrund der Symptome und der Anamnese, insbesondere bei Aufenthalten in endemischen Gebieten.
  • Serologie: Nachweis von JEV-spezifischen IgM-Antikörpern im Serum oder Liquor. 

Therapie

  • Es existiert keine kausale Therapie.
  • Supportive Behandlung: Intensivmedizinische Überwachung, symptomatische Therapie, z.B. antipyretische und antikonvulsive Behandlungen, Rehabilitationsmaßnahmen bei neurologischen Defiziten

Prophylaxe/Impfung

Autor:
Stand:
31.07.2024
Quelle:
  1. Robert Koch-Institut (RKI): Japanische Enzephalitis, 29. Juli 2024.
  2. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Japanese Encephalitis, 29. Juli 2024.
  3. World Health Organization (WHO): Japanese Encephalitis, 29. Juli 2024.
  4. Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG): Japanische Enzephalitis, 29. Juli 2024.
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