Japanische Enzephalitis-Impfung

Die Japanische Enzephalitis ist eine virale Gehirnentzündung, die sehr schwer verlaufen kann. Schutz bietet die Impfung gegen das Japanische Enzephalitis Virus (JEV).

Japanische Enzephalitis Impfung

Die Japanische Enzephalitis ist eine Krankheit, die durch Stechmücken übertragen wird. Sie tritt hauptsächlich in den Endemiegebieten der asiatisch-pazifischen Region auf. Jedes Jahr treten etwa 67.900 symptomatische Fälle in diesen Gebieten auf, aber die tatsächliche Anzahl der Fälle könnte nach Schätzungen der WHO sogar bis zu zehnmal höher sein.

Japanische Enzephalitis-Impfstoffe

In Europa und den USA wird vor allem ein neuerer Totimpfstoff verwendet. Das Präparat mit dem Handelsnamen IXIARO gilt im Vergleich mit älteren Seren als besser verträglich, weil es weniger allergen ist. Der Impfstoff wird in die Muskulatur von Oberarm oder Oberschenkel injiziert.

Impfschutz/Impfschema

Grundimmunisierung mit 2 Dosen gemäß Fachinformation; eine Auffrischungsdosis vor erneuter Exposition, frühestens 12 Monate nach der Grundimmunisierung.

  • Erwachsene: 2 Impfungen mit 0,5 ml Impfstoff im Abstand von 4 Wochen. Ersatzweise kann der Abstand bei Personen im Alter von 28 bis 65 Jahren auch auf eine Woche verkürzt werden.
  • Kinder im Alter zwischen 2 Monaten und 3 Jahren: 2 Impfstoffdosen mit 0,25 ml im Abstand von 4 Wochen, ab dem 3. Lebensjahr sind es 0,5 ml im Abstand von 4 Wochen.
  • Auffrischungsimpfungen: Bei einem entsprechenden Infektionsrisiko empfiehlt das RKI eine erste Auffrischung frühestens nach 12 Monaten, danach frühestens alle 10 Jahre.

Nebenwirkungen

Erwachsene:

  • Sehr häufige Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Myalgie, Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerzen und Druckgefühl, Müdigkeit.
  • Häufige Nebenwirkungen: Nausea, grippeähnliche Beschwerden, Fieber, Reaktionen an der Injektionsstelle wie Rötung, Verhärtung, Schwellung und Juckreiz.
  • Gelegentliche Nebenwirkungen: Lymphadenopathie, Vertigo, Migräne, Schwindelgefühl, Dyspnoe, Emesis, Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Ausschlag, Pruritus, Hyperhidrose, muskuloskelettale Steifigkeit, Arthralgie, Schüttelfrost, Unwohlsein, Asthenie, erhöhte Leberenzymwerte.
  • Seltene Nebenwirkungen: Thrombozytopenie, Parästhesie, Neuritis, Dysgeusie, Augenlidödem, Palpitationen, Tachykardie, Urtikaria, Erythem, Schmerzen in einer Extremität.

Kinder:

  • Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe: Lymphadenopathie, Inappetenz, Kopfschmerzen, Husten, Diarrhoe, Nausea und Emesis, Abdominalschmerzen, Hautausschlag, Myalgie, Fieber, grippale Symptome, erhöhte Reizbarkeit, Müdigkeit, Reaktionen und Symptome an der Injektionsstelle wie Rötungen, Schmerzen, Druckgefühl, Schwellungen, Verhärtungen und Pruritus, Anstieg der Leberenzymwerte.

Kontraindikationen (Impfverbote)

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, sonstige Bestandteile oder gegen die herstellungsbedingten Verunreinigungen Protaminsulfat, Formaldehyd, Rinderserumalbumin, Wirtszell-DNA, Natriummetabisulfit und Wirtszellproteine.
  • Überempfindlichkeitsreaktionen nach der ersten Impfung
  • akute ernsthafte, fieberhafte Infektionen.
  • Der Impfstoff darf unter keinen Umständen intravaskulär verabreicht werden.

Impfempfehlungen

  • Säuglinge nach Vollendung des 2. Lebensmonats, Kinder, Jugendliche und Erwachsene
  • Menschen, die mit vermehrungsfähigen JEV-Wildtypstämmen arbeiten, beispielsweise in Laboren.
  • Urlauber und Reisende

Reise

Sinnvoll erscheint die Impfung laut jüngsten Angaben der Ständigen Impfkommission vom August 2020 vor allem bei Aufenthalten in den Endemiegebieten Südostasiens, Indien, Korea, Japan, China und im West-Pazifik sowie Nordaustralien. Das gelte insbesondere bei:

  • Reisen in aktuelle Ausbruchsgebiete
  • Aufenthalten von mehr als 4 Wochen
  • wiederholten Kurzzeitaufenthalten
  • voraussehbaren Aufenthalten in der Nähe von Reisfeldern und Schweinezuchten (nicht nur auf dem Land

Impfvorschriften (Einreise)

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine Länder bekannt, die einen Impfung gegen Japanische Enzephalitis Viren für die Einreise vorschreiben.

Autor:
Stand:
14.08.2024
Quelle:

Robert-Koch-Institut (RKI), Ständige Impfkommission (STIKO)

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