Eplerenon
Eplerenon gehört zur Wirkstoffguppe der Aldosteron-Antagonisten und damit der Kaliumsparenden Diuretika. der Wirkstoff wird zusätzlich zu einer Standardtherapie angewendet bei linksventrikulärer Dysfunktion und klinischen Zeichen einer Herzinsuffizienz nach kürzlich aufgetretenem Myokardinfarkt sowie bei chronischer Herzinsuffizienz.
Eplerenon: Übersicht

Anwendung
Eplerenon ist ein Wirkstoff zur Entlastung des Herzens, der ergänzend zur Behandlung von Herzinsuffizienz nach einem Herzinfarkt eingesetzt wird. So soll das Risiko weiterer Infarktgeschehen und deren Folgen vermieden werden. Auch wird das Risiko eines Herztods durch akutes Herzversagen gesenkt.
Anwendungsart
Eplerenon Tabletten werden einmal täglich mit oder ohne Nahrung eingenommen.
Wirkmechanismus
Eplerenon bindet an Mineralokortikoid-Rezeptoren. Dadurch kann das blutdrucksteigernde Hormon Aldosteron nicht mehr an diesen Rezeptoren andocken und auch nicht mehr wirken. In der Folge wird die Ausscheidung von Salz und Wasser gesteigert. Das Blutvolumen sinkt und das Herz wird entlastet. Gleichzeitig geht weniger Kalium verloren. So steht dem geschwächten Herzmuskel mehr Kalium zur Verfügung und die Kontraktionskraft wird gestärkt. Daher wird Eplerenon auch zu den Kaliumsparenden Diuretika gezählt. Zudem steigt die Konzentration von freiem Aldosteron im Körper. Das wiederum bewirkt, dass die Nebennieren die Aldosteron-Produktion einstellen. Gleichzeitig wird in den Nieren weniger Renin gebildet. Diese Endopeptidase steht am Anfang des blutdruckregulierenden Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS). Insgesamt wird der Blutdruck gesenkt, die Herzmuskulatur gestärkt und das Herz entlastet.

Pharmakokinetik
Resorption
- Die absolute Bioverfügbarkeit von Eplerenon 100 mg oral beträgt 69%.
- Maximale Plasmakonzentrationen werden nach ca. 1,5 bis 2 Stunden erreicht.
- Ein Steady-State wird innerhalb von 2 Tagen erreicht.
- Die Resorption erfolgt unabhängig von der Nahrungsaufnahme.
Verteilung
- Die Plasmaproteinbindung von Eplerenon beträgt etwa 50%, hauptsächlich an Alpha-1-Säure-Glykoproteine.
- Das Verteilungsvolumen beträgt 0,6 – 0,8 l/kg KG.
Biotransformation
- Der Metabolismus von Eplerenon erfolgt hauptsächlich über CYP3A4.
Elimination
- Eplerenon wird unverändert in etwa zu 32% mit den Fäzes und ca. zu 67% mit dem Urin ausgeschieden.
- Die Eliminationshalbwertszeit von Eplerenon beträgt ca. 3 bis 6 Stunden.
Dosierung
Patienten mit Herzinsuffizienz nach Myokarinfarkt
Die Therapie mit Eplerenon sollte in der Regel innerhalb von 3 bis 14 Tagen nach einem akuten Myokardinfarkt begonnen werden.
Die Behandlung muss mit 25 mg einmal täglich begonnen und unter Berücksichtigung des Serumkaliumspiegels innerhalb von 4 Wochen auf eine Zieldosis von 50 mg einmal täglich gesteigert werden. Die empfohlene Erhaltungsdosis beträgt 50 mg einmal täglich, dies entspricht auch der Tageshöchstdosis.
Patienten mit (chronischer) Herzinsuffizienz der NYHA-Klasse II
Die Behandlung muss mit einer Dosis von 25 mg einmal täglich begonnen und unter Berücksichtigung des Serumkaliumspiegels innerhalb von 4 Wochen auf eine Zieldosis von 50 mg einmal täglich gesteigert werden. Die Höchstdosis beträgt 50 mg täglich.
Dosisanpassung nach Serumkaliumspiegel
Bei Patienten mit einem Serumkaliumwert > 5,0 mmol/l darf keine Behandlung mit Eplerenon begonnen werden. Die Serumkaliumwerte müssen vor Beginn der Therapie mit Eplerenon, innerhalb der 1. Behandlungswoche, 1 Monat nach Therapiebeginn oder nach einer Dosisanpassung bestimmt werden. Danach müssen die Kaliumwerte je nach Bedarf in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Liegt der Serumkaliumwert < 5,0 mmol/l, so kann die Dosis von 25 mg jeden 2. Tag auf 25 mg einmal täglich oder von 25 mg einmal täglich auf 50 mg einmal täglich erhöht werden.
Bei Serumkaliumwerten zwischen 5,0 – 5,4 mmol/l sind keine Dosisanpassungen notwendig.
Liegt der Serumkaliumwert zwischen 5,5 – 5,9 mmol/l, so ist die Dosis von 50 mg einmal täglich auf 25 mg einmal täglich, von 25 mg einmal täglich auf 25 mg jeden 2. Tag oder von 25 mg jeden 2. Tag auf eine Behandlungspause zu verringern.
Bei Serumkaliumwerten > 6,0 mmol/l ist eine Behandlungspause erforderlich. Nach Absetzen von Eplerenon aufgrund von Serumkaliumwerten ≥ 6,0 mmol/l kann Eplerenon wieder in einer Dosierung von 25 mg alle 2 Tage angewendet werden, wenn die Kaliumwerte unter 5,0 mmol/l gefallen sind.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen sind nicht erwiesen.
Ältere Patienten
Eine Anpassung der Initialdosis ist nicht erforderlich. Aufgrund einer altersbedingten Abnahme der Nierenfunktion und eine erhöhte Wirkstoffbelastung durch leichte bis mäßige Leberinsuffizienz ist bei älteren Patienten das Risiko einer Hyperkaliämie erhöht. Regelmäßige Serumkalium-Kontrollen sind empfohlen.
Niereninsuffizienz
- Leichte Niereninsuffizienz: Anpassung der Initialdosis ist nicht erforderlich. Regelmäßige Kontrolle der Serumkaliumwerte wird empfohlen.
- Mäßige Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 30 bis 60 ml/min): Als Initialdosis werden 25 mg jeden 2. Tag empfohlen. Die Dosis sollte anhand des Kaliumspiegels angepasst werden.
- Kreatinin-Clearance < 50 ml/min: Anwendung mit Vorsicht, da es keine Erfahrungen vorliegen. Dosen über 25 mg täglich sind nicht untersucht.
- Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min): Eine Anwendung ist kontraindiziert. Eplerenon ist nicht dialysierbar.
Leberinsuffizienz
Eine Anpassung der Initialdosis ist nicht erforderlich. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz wird jedoch eine häufige und regelmäßige Kontrolle der Serumkaliumwerte insbesondere bei älteren Patienten empfohlen, da es zu einer erhöhten systemischen Wirkstoffbelastung mit Eplerenon kommen kann.
Nebenwirkungen
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Eplerenon zählen Kaliumüberschuss und Natriummangel, niedriger Blutdruck, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Hautreaktionen, Nierenfunktionsstörungen und Fettstoffwechselstörungen.
Wechselwirkungen
Pharmakodynamische Wechselwirkungen
- Kaliumsparende Diuretika und Kaliumpräparate: Hyperkaliämie-Risiko
- ACE-Hemmer und Sartane: Hyperkaliämie
- Lithium: erhöhte Lithiumtoxizität
- Ciclosporin, Tacrolimus: Nierenfunktionsstörungen und Hyperkaliämie
- Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR): akutes Nierenversagen besonders bei älteren und/oder dehydrierten Patienten
- Trimethoprim: Hyperkaliämie
- Alphablocker (z. B. Prazosin, Alfuzosin): orthostatische Hypotonie
- Trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika, Amifostin, Baclofen: orthostatische Hypotonie
- Glukokortikoide, Tetracosactid: Verringerung der antihypertensiven Wirkung
Pharmakokinetische Wechselwirkungen
- Digoxin: Erhöhung der systemischen Belastung (AUC) mit Digoxin um 16%
- Starke CYP3A4-Hemmer (Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir, Clarithromycin und Telithromycin): Ketoconazol (zweimal 200 mg täglich) AUC-Erhöhung von Eplerenon um 441 %. Gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A4-Hemmern ist kontraindiziert.
- Schwache bis mäßige CYP3A4-Hemmer (Erythromycin, Saquinavir, Amiodaron, Diltiazem, Verapamil oder Fluconazol): Anstieg der Eplerenon-AUC um 98-187%. Tägliche Eplerenon-Dosis sollte 25 mg täglich nicht überschreiten.
- CYP3A4-Induktoren (Johanniskraut): Verringerung der Eplerenon-AUC um 30%. Gleichzeitige Gabe von starken CYP3A4-Induktoren (Johanniskraut, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Johanniskraut) ist nicht empfohlen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Eplerenon
- Patienten mit Serumkaliumwerten > 5,0 mmol/l bei Behandlungsbeginn
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Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz
(eGFR [geschätzte glomeruläre Filtrationsrate] <30 ml/min/1,73 m2 - Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klasse C)
- Patienten, die Kaliumsparende Diuretika oder starke CYP3A4-Hemmer (z. B. Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir, Clarithromycin) erhalten
- Kombination mit ACE-Hemmern oder Sartanen
Schwangerschaft
Eplerenon sollte bei Schwangeren nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da es keine aussagekräftigen Daten zur Anwendung von Eplerenon während der Schwangerschaft vorliegen. Tierexperimentelle Studien ergaben bezüglich embryonaler und postnataler Entwicklung keine direkten oder indirekten negativen Auswirkungen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Eplerenon nach oraler Anwendung in die Muttermilch übergeht. Da das Nebenwirkungspotenzial von Eplerenon auf das gestillte Kind nicht bekannt ist, sollte unter Berücksichtigung des Nutzens für die Mutter, entschieden werden, ob abgestillt oder das Arzneimittel abgesetzt werden soll.
Verkehrstüchtigkeit
Beim Führen von Fahrzeugen bzw. Bedienen von Maschinen ist Vorsicht geboten, da während der Behandlung mit Eplerenon Benommenheit auftreten kann.
Anwendungshinweise
Aufgrund des Wirkmechanismus kann unter Eplerenon eine Hyperkaliämie auftreten. Zu Beginn der Behandlung und nach einer Dosisanpassung müssen deshalb die Serumkaliumwerte kontrolliert werden.
Wirkstoff-Informationen
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Eplerenon Teva 25 mg Eurim Filmtabletten
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH
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Eplerenon Teva 25 mg kohlpharma Filmtabletten
kohlpharma GmbH
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Eplerenon Teva 50 mg B2B Medical Filmtabletten
B2B Medical GmbH
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Eplerenon Teva 50 mg BB Farma Filmtabletten
BB Farma S.R.L.
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Eplerenon Teva 50 mg Eurim Filmtabletten
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH
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Eplerenon Teva 50 mg kohlpharma Filmtabletten
kohlpharma GmbH
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Eplerenon Tillomed 25 mg Filmtabletten
Tillomed Pharma GmbH
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Eplerenon Tillomed 50 mg Filmtabletten
Tillomed Pharma GmbH
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Eplerenon Vivanta 25 mg Filmtabletten
Vivanta Generics s.r.o
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Eplerenon Vivanta 50 mg Filmtabletten
Vivanta Generics s.r.o
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Eplerenon Zentiva 25 mg axicorp Filmtabletten
axicorp Pharma GmbH
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Eplerenon Zentiva 25 mg BB Farma Filmtabletten
BB Farma S.R.L.
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Eplerenon Zentiva 25 mg CC Pharma Filmtabletten
CC Pharma GmbH
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Eplerenon Zentiva 25 mg Filmtabletten
Zentiva Pharma GmbH
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Eplerenon Zentiva 50 mg BB Farma Filmtabletten
BB Farma S.R.L.
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Eplerenon Zentiva 50 mg CC Pharma Filmtabletten
CC Pharma GmbH
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Eplerenon Zentiva 50 mg Filmtabletten
Zentiva Pharma GmbH
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Inspra 25 mg 2care4 Filmtabletten
2care4 ApS
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Inspra 25 mg 101 Carefarm Filmtabletten
1 0 1 Carefarm GmbH
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Inspra 25 mg Abacus Filmtabletten
Abacus Medicine A/S
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Inspra 25 mg ACA Filmtabletten
A.C.A. Müller ADAG Pharma AG
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Inspra 25 mg Allomedic Filmtabletten
Allomedic GmbH
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Inspra 25 mg axicorp Filmtabletten
axicorp Pharma GmbH
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Inspra 25 mg BB Farma Filmtabletten
BB Farma S.R.L.
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Inspra 25 mg Beragena Filmtabletten
Docpharm GmbH
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Inspra 25 mg CC Pharma Filmtabletten
CC Pharma GmbH
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Inspra 25 mg docpharm Filmtabletten
Docpharm GmbH
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Inspra 25 mg Emra Filmtabletten
Emra-Med Arzneimittel GmbH
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Inspra 25 mg Eurim Filmtabletten
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH
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Inspra 25 mg Fd Pharma Filmtabletten
FD Pharma GmbH
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Inspra® 25 mg Filmtabletten
Viatris Healthcare GmbH
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Inspra 25 mg Gerke Filmtabletten
Pharma Gerke Arzneimittelvertriebs GmbH
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Inspra 25 mg kohlpharma Filmtabletten
kohlpharma GmbH
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Inspra 25 mg Orifarm Filmtabletten
Orifarm GmbH
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Inspra 25 mg Originalis Filmtabletten
Originalis B.V.
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Inspra 50 mg 2care4 Filmtabletten
2care4 ApS
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Inspra 50 mg Abacus Filmtabletten
Abacus Medicine A/S
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Inspra 50 mg ACA Filmtabletten
A.C.A. Müller ADAG Pharma AG
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Inspra 50 mg Allomedic Filmtabletten
Allomedic GmbH
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Inspra 50 mg axicorp Filmtabletten
axicorp Pharma GmbH
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Inspra 50 mg BB Farma Filmtabletten
BB Farma S.R.L.
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Inspra 50 mg Beragena Filmtabletten
Docpharm GmbH
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Inspra 50 mg CC Pharma Filmtabletten
CC Pharma GmbH
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Inspra 50 mg Emra Filmtabletten
Emra-Med Arzneimittel GmbH
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Inspra 50 mg Eurim Filmtabletten
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH
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Inspra 50 mg Fd Pharma Filmtabletten
FD Pharma GmbH
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Inspra® 50 mg Filmtabletten
Viatris Healthcare GmbH
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Inspra 50 mg Gerke Filmtabletten
Pharma Gerke Arzneimittelvertriebs GmbH
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Inspra 50 mg kohlpharma Filmtabletten
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