Kaliumchlorid
Kaliumchlorid wird als medizinischer Wirkstoff vor allem gegen Kaliummangel eingesetzt. Zudem ist das Salz in zahlreichen Medikamenten als Zusatzstoff enthalten, beispielsweise in isotonischen Lösungen, die als Tropf verabreicht werden, oder in schmerzhemmenden Zahncremes, aber auch in Abführmitteln.
Kaliumchlorid: Übersicht
Anwendung
Kaliumchlorid wird als medizinischer Wirkstoff vor allem gegen Kaliummangel eingesetzt. Zudem ist das Salz in zahlreichen Medikamenten als Zusatzstoff enthalten, beispielsweise in isotonischen Lösungen, die als Tropf verabreicht werden, oder in schmerzhemmenden Zahncremes, aber auch in Abführmitteln. Kaliummangel ist eine der häufigsten Ursachen für stationäre Krankenhausaufnahmen, insbesondere bei älteren oder herzkranken Menschen.
Anwendungsart
Kaliumchlorid kann oral oder parenteral angewendet werden. Zur oralen Anwendung sind die Retardkapseln zu den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einzunehmen. Die Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung sind unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit und idealer Weise auf vollen Magen nach den Mahlzeiten einzunehmen. Zudem sollte die Einnahme nicht im Liegen erfolgen. Kaliumchlorid zur parenteralen Anwendung darf nur verdünnt als Zusatz zu Infusionslösungen in einer Konzentration von maximal 40 mmol Kalium/l angewendet werden. Die Infusion von Kalium sollte grundsätzlich nur mit Hilfe von Infusionspumpen erfolgen. Gefärbte Kaliumchlorid-Lösungen enthalten Methylthioniniumchlorid (Methylenblau) um das Verwechselungsrisiko mit anderen parenteralen Lösungen zu reduzieren.
Wirkmechanismus
Kalium zählt zu den Mineralstoffen, auf die der Organismus dringend angewiesen ist. Der Wirkstoff spielt unter anderem bei der Ermittlung von Nervenimpulsen und der Steuerung von Muskeln, auch der Herzmuskeln, eine wichtige Rolle. In Kombination mit Natrium sorgt Kaliumchlorid für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt.
Pharmakokinetik
Kaliumchlorid in nicht retardierter Form wird nach oraler Gabe rasch im oberen Verdauungstrakt resorbiert. Bei Retardformulierungen wird die Wirkstoffmenge in etwa 6 bis 8 Stunden freigesetzt. Die relative Bioverfügbarkeit beträgt oral 79% und intravenös 100%. Etwa 90% des oral zugeführten Kaliums werden bei ausgeglichener Kaliumbilanz innerhalb von 8 Stunden und mehr als 98% innerhalb von 24 Stunden über den Urin ausgeschieden.
Dosierung
Orale Anwendung
Zur Behandlung einer Hypokaliämie (< 3,2 mmol/l), insbesondere bei gleichzeitig bestehender metabolischer Alkalose bei Erwachsenen:
Die empfohlene Dosis beträgt täglich 40 bis 100 bzw. 150 mmol Kalium. Die Einnahme sollte solange erfolgen bis sich der Serumkaliumwert wieder normalisiert.
Zur Prophylaxe bei Anwendung von Diuretika, die zu einer vermehrten Kaliumausscheidung führen:
Die empfohlene Dosis beträgt täglich 13,4 bis 24 mmol Kalium in mehreren Einzeldosierungen. Eine Einzeldosis sollte nicht mehr als 20 mmol betragen.
Intravenöse Anwendung
Erwachsene, Kinder, ältere Patienten: Die Dosierung richtet sich nach dem Serumkalium-Wert und dem Säuren-Basen-Status. Zur Berechnung des Kaliumdefizits wird folgende Formel herangezogen:
Kaliumdefizit (mmol) = kg KG x 0,2 x 2 x (4,5 mmol/l – aktueller Serumkalium-Wert)
Eine intravenöse Anwendung von 2 bis 3 mmol Kalium/kg KG und Tag sollte nicht überschritten werden, dabei darf Kaliumchlorid nur in einer Konzentration von maximal 40 mmol Kalium/l angewendet werden.
Nebenwirkungen
Zu den möglichen Nebenwirkungen einer Kaliumanwendung zählen:
- Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Azidosen, Hyperkaliämie, Hyperchlorämie
- Herzrhythmusstörungen
- Übelkeit
- selten: allergische Reaktionen, wie z.B.: Ekzem, Juckreiz, Hautausschlag, Gesichtsschwellung
Wechselwirkungen
Bei der Anwendung von Kaliumchlorid kann es zu folgenden Wechselwirkungen kommen:
- Erhöhung der extrazellulären Kaliumkonzentration ► verminderte Wirkung von Herzglykosiden
- Verminderung der renalen Kaliumausscheidung durch kaliumsparende Diuretika, Aldosteronantagonisten, ACE-Hemmer, nicht-steroidale Antiphlogistika ► schwere Hyperkaliämien
- Suxamethonium ► Hyperkaliämie
- Hemmung der Darmmotilität durch Anticholinergika ► Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen erhöht
Kontraindikation
Kaliumchlorid darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen Kalium
- bei Krankheiten, die häufig mit einer Hyperkaliämie verbunden sind:
- Dehydratation
- eingeschränkte exkretorische Nierenfunktion
- Morbus Addison
- Adynamia episodica hereditaria
- Sichelzellanämie
- Stoffwechselentgleisungen in den sauren Bereich, z.B. diabetische Azidose
Schwangerschaft/Stillzeit
Solange der maternale Serumspiegel, der genau zu überwachen ist, im physiologischen Bereich gehalten wird, sind keine schädlichen Auswirkungen für den Embryo bzw. Fetus oder das gestillte Kind zu erwarten. Dennoch sollte Kaliumchlorid mit Vorsicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit
Kaliumchlorid hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Wirkstoff-Informationen
[1] Fachinformation: Kaliumchlorid 7,45% Braun Konzentrat zur Herstellung einer Inf.-Lsg., 20ml
[2] Fachinformation: Kaliumchlorid 7,45% Braun Konzentrat zur Herstellung einer Inf.-Lsg., 100ml
[3] Fachinformation: Kaliumchlorid 7,45% gefärbt Konzentrat zur Herstellung einer Inf.-Lsg., 100ml
[4] Fachinformation: KALINOR®-retard P 600 mg Hartkapseln, retardiert
[5] Fachinformation: Rekawan®
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1 M-Kaliumchlorid-Lösung 7,46 % DELTAMEDICA Infusionslösungskonzentrat, Plastikamp. 20 ml
DELTAMEDICA GmbH
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1 M-Kaliumchlorid-Lösung 7,46 % DELTAMEDICA, Infusionslösungskonzentrat , 100ml
DELTAMEDICA GmbH
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1 M-Kaliumchlorid-Lösung 7,46 % DELTAMEDICA, Infusionslösungskonzentrat 1000 ml
DELTAMEDICA GmbH
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1 M-Kaliumchlorid-Lösung 7,46 % DELTAMEDICA, Infusionslösungskonzentrat 3000ml
DELTAMEDICA GmbH
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1 M-Kaliumchlorid-Lösung 7,46 % DELTAMEDICA, Infusionslösungskonzentrat, 50ml
DELTAMEDICA GmbH
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1 M-Kaliumchlorid-Lösung Fresenius Konz. zur Herst. e. Infusionslösung, Amp. 20 ml
FRESENIUS KABI Deutschland GmbH
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1 M-Kaliumchlorid-Lösung Fresenius Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, 100 ml
FRESENIUS KABI Deutschland GmbH
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Afluria® Tetra - Injektionssuspension in einer Fertigspritze, 2021/2022
Seqirus GmbH
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Afluria® Tetra - Injektionssuspension in einer Fertigspritze, 2022/2023
Seqirus GmbH
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Afluria Tetra - Injektionssuspension in einer Fertigspritze, 2023/2024
Seqirus GmbH
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Alecensa 150 mg CC Pharma Hartkapseln
CC Pharma GmbH
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Alecensa® 150 mg Hartkapseln
Roche Pharma AG
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Alecensa 150 mg Paranova Hartkapseln
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Alecensa 150mg Abacus Hartkapseln
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FRESENIUS KABI Deutschland GmbH
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Dr. Gerhard Mann, Chem.-pharm. Fabrik GmbH
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Artelac® Splash EDO®
Dr. Gerhard Mann, Chem.-pharm. Fabrik GmbH
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Artelac® Splash MDO®
Dr. Gerhard Mann, Chem.-pharm. Fabrik GmbH
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Basosyx Hepa
Syxyl GmbH & Co. KG
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Benelyte Infusionslösung, 250 ml
FRESENIUS KABI Deutschland GmbH
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Benelyte Infusionslösung, 500 ml
FRESENIUS KABI Deutschland GmbH
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Biphozyl Hämodialyse-/Hämofiltrationslösung
Baxter Deutschland GmbH Medication Delivery
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BREYANZI® 1,1-70 × 106 Zellen/ml / 1,1-70 × 106 Zellen/ml Infusionsdispersion
Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA
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Brineura 150 mg Infusionslösung
Biomarin International Ltd.
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Celluvisc® 1 % Augentropfen
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
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Pharma Gerke Arzneimittelvertriebs GmbH
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Celsior Organkonservierungslösung
Institut Georges Lopez Sas
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Clensia Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
Alfasigma S.p.A.
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Alfasigma S.p.A.
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Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Injektionsdispersion, COVID-19-mRNA-Impfstoff (Nukleosid-modifiziert) BioNTECH, BUND
Bundesinstitut Für Impfstoffe Und Biomedizinische Arzneimittel Zentrum Für Pandemie-Impfstoffe Und Therapeutika
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Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion, COVID-19-mRNA-Impfstoff BioNTECH, Bund APO
Bundesinstitut Für Impfstoffe Und Biomedizinische Arzneimittel Zentrum Für Pandemie-Impfstoffe Und Therapeutika
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Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion, COVID-19-mRNA-Impfstoff BioNTECH, BUND ÖGD
Bundesinstitut Für Impfstoffe Und Biomedizinische Arzneimittel Zentrum Für Pandemie-Impfstoffe Und Therapeutika
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CUSTODIOL Kardiologische Lösung/Organkonservierung, 500 ml
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH
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CUSTODIOL® Kardioplegische Lösung/Organkonservierungslösung, 500 ml
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH
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CUSTODIOL® Kardioplegische Lösung/Organkonservierungslösung, 1000 ml
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH
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CUSTODIOL® Kardioplegische Lösung/Organkonservierungslösung, 2000 ml
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH
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CUSTODIOL® Kardioplegische Lösung/Organkonservierungslösung, 5000 ml
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CUSTODIOL® Perfusionslösung und Bretschneider, 500 ml
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH
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CUSTODIOL® Perfusionslösung und Bretschneider, 1000 ml
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH
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CUSTODIOL® Perfusionslösung und Bretschneider, 5000 ml
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Cyclopentolat Alcon™ 1 %, Augentropfen
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Dabigatran TAD® 75 mg Hartkapseln
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Dabigatran TAD® 110 mg Hartkapseln
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Dabigatran TAD® 150 mg Hartkapseln
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Dabigatranetexilat 123-Acurae Pharma 110 mg Hartkapseln
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