Losartan
Der Wirkstoff Losartan wird zur Behandlung von erhöhtem Blutdruck (Hypertonie) und Herzschwäche (Herzinsuffizienz) angewendet. Er gehört zur Klasse der Sartane, die auch AT1-Rezeptor-Antagonisten genannt werden. Sartane haben den Vorteil gegenüber ACE-Hemmern, dass sie keinen Reizhusten verursachen und im Schnitt besser vertragen werden.
Losartan: Übersicht

Anwendung
Medikamente mit dem Arzneistoff Losartan haben folgende Indikationen:
- essenzielle Hypertonie
- chronische Herzinsuffizienz
- Nierenerkrankung bei Erwachsenen mit Hypertonie und Typ-2-Diabetes mellitus mit einer Proteinurie ≥ 0,5 g/Tag als Teil einer antihypertensiven Behandlung
Anwendungsart
Losartan kann unabhängig von den Mahlzeiten bevorzugt morgens eingenommen werden. Für Patienten mit Schluckbeschwerden gibt es eine Suspension zum Einnehmen im Handel.
Wirkmechanismus
Losartan gehört zur Klasse der AT1-Rezeptor-Antagonisten (Sartane). Der Rezeptor wird auch Angiotensin-II-Rezeptor Subtyp 1 genannt. Angiotensin II ist ein potenter Vasokonstriktor, der an den AT1-Rezeptor bindet.
Durch diese Bindung kommt es zu einer Vasokonstriktion und Freisetzung von Aldosteron. Angiotensin II stimuliert außerdem die Proliferation glatter Muskelzellen.
Losartan blockiert nun selektiv den AT1-Rezeptor, wodurch eine antihypertensive Wirkung und eine Suppression der Plasma-Aldosteron-Konzentration ausgelöst werden.

Pharmakokinetik
- Losartan wird überwiegend über Cytochrom P450 (CYP)2C9 zum aktiven Carboxylsäuremetaboliten metabolisiert.
- Nach oraler Einnahme wird Losartan gut resorbiert und unterliegt einem First-pass-Metabolismus, bei dem ein aktiver Carboxylsäure-Metabolit und weitere inaktive Metaboliten gebildet werden.
- Losartan und sein aktiver Metabolit sind zu ≥ 99% eiweißgebunden, primär an Albumin. Das Verteilungsvolumen von Losartan beträgt 34 Liter.
- Die Ausscheidung von Losartan und seinen Metaboliten erfolgt biliär und renal.
Dosierung
Hypertonie
Erwachsene:
Im Allgemeinen beträgt die übliche Anfangs- und Erhaltungsdosis für die meisten Patienten 50 mg einmal täglich. Die maximale blutdrucksenkende Wirkung wird nach 3 – 6 Wochen erreicht. Bei manchen Patienten kann eine Erhöhung der Dosis auf 100 mg einmal täglich zu einem besseren Therapieerfolg führen. Losartan kann mit anderen Antihypertonika, insbesondere Diuretika (z. B. Hydrochlorothiazid), kombiniert werden.
Kinder und Jugendliche:
Die Anwendung von Losartan bei Kindern unter 6 Jahren kann nicht empfohlen werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen ist.
- Ab 6 Jahre bis unter 18 Jahre:
Die empfohlene Initialdosis für Patienten mit einem Körpergewicht zwischen 20 kg und 50 kg beträgt 0,7 mg/kg einmal täglich bis maximal 25 mg insgesamt. Nur wenn in Ausnahmefällen eine Dosierung über 25 mg erforderlich ist, beträgt die Maximaldosis 50 mg. Entsprechend der erreichten Blutdrucksenkung sollte eine Dosisanpassung erfolgen. Bei Kindern über 50 kg beträgt die übliche Dosis 50 mg einmal täglich. In Ausnahmefällen kann die Dosis auf maximal 100 mg einmal täglich eingestellt werden. Dosierungen über 1,4 mg/kg oder über 100 mg täglich wurden bei pädiatrischen Patienten nicht untersucht.
Erwachsene Hypertoniepatienten mit Typ-2-Diabetes mellitus und einer Proteinurie ≥ 0,5 g/Tag:
Die Anfangsdosis beträgt 50 mg einmal täglich. Die Dosis kann in Abhängigkeit von der Blutdrucksenkung nach vier Wochen auf 100 mg einmal täglich erhöht werden. Losartan kann mit anderen Antihypertonika, Insulin und anderen oral angewendeten Antidiabetika kombiniert werden.
Herzinsuffizienz bei Erwachsenen:
Die Anfangsdosis beträgt 12,5 mg einmal täglich. Im Allgemeinen sollte die Dosis in Abhängigkeit von der individuellen Verträglichkeit innerhalb von vier Wochen von 12,5 mg täglich auf 100 mg täglich bis zu einer Maximaldosis von 150 mg einmal pro Tag erhöht werden. Dabei ist die Dosis jeweils wöchentlich zu verdoppeln.
Reduktion des Schlaganfallrisikos bei erwachsenen Hypertoniepatienten mit EKG-dokumentierter linksventrikulärer Hypertrophie:
Die Anfangsdosis von Losartan beträgt 50 mg einmal täglich. Die Dosis von Losartan sollte auf 100 mg einmal täglich erhöht und in Abhängigkeit vom Ansprechen des Blutdrucks eine niedrige Dosis von Hydrochlorothiazid zusätzlich verabreicht werden.
Besondere Patientengruppen:
- Anwendung bei Patienten mit intravaskulärem Flüssigkeitsverlust (z.B. bedingt durch hohe Diuretika-Dosen):
Die Anfangsdosis sollte einmal täglich 25 mg betragen.
- Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und dialysepflichtigen Patienten:
Anpassung der Anfangsdosierung ist bei Erwachsenen nicht erforderlich. Bei Kindern mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 30 ml/min/1,73 m² ist Losartan nicht empfohlen.
- Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion in der Vorgeschichte sollte eine niedrigere Dosis eingesetzt werden. Bei erwachsenen Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion ist Losartan kontraindiziert. Bei Kindern mit eingeschränkter Leberfunktion ist Losartan nicht empfohlen.
- Anwendung bei älteren Patienten:
Bei Patienten über 75 Jahre kann eine niedrigere Initialdosis von 25 mg in Erwägung gezogen werden, jedoch ist eine Dosisanpassung bei älteren Patienten im Allgemeinen nicht notwendig.
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen von Losartan unterscheiden sich stark je nach Indikation. Die vollständigen Angaben finden sich deshalb in der jeweiligen Fachinformation.
Wechselwirkungen
- Substanzen, die eine Hypotonie auslösen können (z.B. trizyklische Antidepressiva, Antipsychotika, Baclofen und Amifostin): Risiko einer Hypotonie kann erhöht werden
- CYP2C9-Hemmer (z.B. Fluconazol): Plasmakonzentration des aktiven Metaboliten wird um ca. 50% verringert
- CYP-Induktoren (z.B. Rifampicin)
- kaliumsparende Diuretika: Amilorid, Triamteren, Spironolacton), Arzneimittel, die den Serum-Kalium-Spiegel erhöhen können (z.B. Heparin), Kalium- oder kaliumhaltige Salzergänzungsmittel: Anstieg der Serum-Kalium-Konzentration
- Lithium: Reversible Anstiege der Serum-Lithium-Konzentrationen und Toxizität
- NSAR, COX-2-Hemmer, Acetylsalicylsäure in antiinflammatorischer Dosierung: Antihypertensive Wirkung kann abgeschwächt werden
Kontraindikationen
Gegenanzeigen für Losartan sind:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- zweites und drittes Schwangerschaftstrimester
- schwere Einschränkung der Leberfunktion
- gleichzeitige Anwendung mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion
Schwangerschaft
Die Anwendung von Sartanen wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht empfohlen und ist im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester kontraindiziert. Auch wenn keine kontrollierten epidemiologischen Daten zum Risiko von Sartanen vorliegen, kann ein geringfügig erhöhtes teratogenes Risiko jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, sollten wenn möglich auf eine alternative antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.
Es ist bekannt, dass Sartane während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimesters sowohl fetotoxische als auch neonatal-toxische Effekte haben. Im Falle einer Exposition mit Losartan ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester sind Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels zu empfehlen. Ebenso sollten Säuglinge, deren Mütter Losartan eingenommen haben, häufig wiederholt auf Hypotonie untersucht werden.
Stillzeit
Es liegen keine Erkenntnisse zur Anwendung von Losartan in der Stillzeit vor. Aus diesem Grund ist eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser geeigneten Sicherheitsprofil vorzuziehen, insbesondere, wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit
Es ist zu beachten, dass unter antihypertensiver Therapie insbesondere zu Behandlungsbeginn oder bei Dosiserhöhung gelegentlich Schwindel oder Müdigkeit auftreten können.
Hinweise
Patienten mit einem angioneurotischen Ödem in der Anamnese sollten engmaschig überwacht werden.
Wirkstoff-Informationen
- Fachinformation Lorzaar protect
- Fachinformation Losartan Hennig
- Fachinformation Losartan ratiopharm
Abbildung
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