Paclitaxel

Paclitaxel ist ein Zytostatikum, das zur Behandlung verschiedener Krebsarten wie dem Ovarialkarzinom, Mammakarzinom, Bronchialkarzinom, Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse und Prostatakarzinom angewendet wird.

Paclitaxel

Anwendung

Der Wirkstoff Paclitaxel (Taxol) wird in Kombination mit Zytostatika wie Cisplatin, Carboplatin oder Cyclophosphamid zur Therapie von verschiedenen Krebserkrankungen eingesetzt. Wichtigste Anwendungsgebiete sind bestimmte Formen von Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, Ovarialkarzinom, Pankreaskarzinom und Prostatakarzinom.

Darüber hinaus ist Paclitaxel für die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom angezeigt, bei denen eine vorherige Therapie mit liposomalen Anthracyclinen erfolglos blieb.

Außerdem wird Paclitaxel zur Beschichtung von Stents oder Ballonkathetern eingesetzt, um einem Verschluss von Blutgefäßen, insbesondere Herzkranzgefäßen, vorzubeugen.

Wirkmechanismus

Paclitaxel stört die Zellteilung, indem es den Abbau des notwendigen Spindelapparates während der Mitose behindert. Dadurch kann die in den Zellkernen enthaltene DNA nicht gleichmäßig verteilt werden, die Zellteilung bleibt unvollständig und die Krebszellen können sich nicht mehr vermehren. Paclitaxel verhindert so die Ausbreitung des Karzinoms und die Bildung von Metastasen.

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen sind Haarausfall, Unterdrückung des Knochenmarks, Taubheitsgefühl, allergische Reaktionen, Muskelschmerzen und Durchfall.

Wechselwirkungen

Folgende Interaktionen sind bei der Anwendung von Paclitaxel zu beachten:

  • Cisplatin: Paclitaxel sollte vor der Gabe von Cisplatin angewendet werden, da die Verträglichkeit dann der von Paclitaxel als Monotherapie entspricht. Wird Paclitaxel nach der Cisplatingabe verabreicht, kommt es zu einer stärker ausgeprägten Myelosuppression und zu einer Abnahme der Paclitaxel-Clearance um ca. 20%.
  • Doxorubicin: Paclitaxel soll bei der Initialbehandlung des metastasierenden Mammakarzinoms 24 Stunden nach Doxorubicin gegeben werden, da sonst die Elimination von Doxorubicin und seinen aktiven Metaboliten vermindert sein kann, wenn Paclitaxel und Doxorubicin in engem zeitlichem Abstand gegeben werden.
  • Da Daten zu potenziellen Wechselwirkungen zwischen Paclitaxel und CYP3A4-Substraten/Inhibitoren begrenzt sind, ist bei gleichzeitiger Anwendung von diesen Arzneimitteln, Vorsicht geboten.
  • Protease-Inhibitoren: Die systemische Clearance von Paclitaxel ist in Gegenwart von Nelfinavir und Ritonavir, nicht aber von Indinavir, signifikant erniedrigt. Da über Wechselwirkungen mit anderen Protease-Inhibitoren nur unzureichende Informationen verfügbar sind, muss Paclitaxel bei Patienten, die Protease-Inhibitoren als Begleittherapie erhalten, mit Vorsicht angewendet werden.

Kontraindikationen

Paclitaxel ist kontraindiziert:

  • bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen auf Paclitaxel
  • während der Schwangerschaft und Stillzeit
  • bei Patienten mit einem Ausgangswert für neutrophile Granulozyten <1,5 × 109/l (<1 × 109/l bei Kaposi-Sarkom-Patienten) oder für Blutplättchen <100 × 109/l (<75 × 109/l bei KS-Patienten)
  • bei Kaposi-Sarkom-Patienten mit schweren, unkontrollierten Infektionen

Alternativen

Weitere zugelassene Taxane sind:

Wirkstoff-Informationen

Molare Masse:
853.91 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 28.0 H
Q0-Wert:
0.8
Quelle:
  1. Fachinformation Paclitaxel Hospira
  2. Singla, Anil K., Alka Garg, and Deepika Aggarwal. "Paclitaxel and its formulations." International journal of pharmaceutics 235.1-2 (2002): 179-192.
  3. Alqahtani, Fulwah Yahya, et al. "Paclitaxel." Profiles of drug substances, excipients and related methodology. Vol. 44. Academic Press, 2019. 205-238.
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