Paracetamol
Paracetamol gehört zur Wirkstoffklasse der nichtopioiden Analgetika und wird zur Behandlung von Schmerzen und Fieber angewendet. Im Vergleich zu den meisten anderen Schmerzmitteln sind die Nebenwirkungen als gering einzustufen.
Paracetamol: Übersicht

Anwendung
Anwendungsgebiete
- symptomatische Behandlung leichter bis mäßig starker Schmerzen und/oder Fieber
- persistierender Ductus arteriosus
Darreichungsformen
- Paracetamol ist in Form von Zäpfchen, Tabletten, Brausetabletten, Kapseln, Hartkapseln, Sirup, Saft, Granulat sowie als Infusionslösung auf dem deutschen Markt verfügbar.
Wirkmechanismus
Paracetamol wirkt sowohl analgetisch als auch antipyretisch und im Gegensatz zu den NSAR nicht antientzündlich. Der Wirkungsmechanismus von Paracetamol, der für die analgetische und antipyretische Wirkung verantwortlich ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Es wird eine zentrale und periphere Wirkung an den Cyclooxygenasen (COX) angenommen. Nachgewiesen ist eine ausgeprägte Hemmung der cerebralen Prostaglandinsynthese, während die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach gehemmt wird.
Paracetamol hemmt außerdem den Effekt endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum.
Pharmakokinetik
- Maximale Plasmakonzentrationen werden 30 bis 60 Minuten nach oraler Einnahme erreicht. Nach rektaler Gabe wird Paracetamol zu 68 bis 88 Prozent resorbiert; maximale Plasmakonzentrationen werden erst nach 3 bis 4 Stunden erreicht.
- Paracetamol verteilt sich rasch in allen Geweben. Die Plasmaproteinbindung ist gering.
- Paracetamol wird vorwiegend in der Leber durch: Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure metabolisiert. Ein geringer Teil der Metabolisierung erfolgt über CYP2E1 und führt zur Bildung des Metaboliten N-Acetyl-para-benzochinonimin (NAPQI), der normalerweise rasch durch Glutathion abgefangen wird. Im Falle einer Paracetamol-Überdosierung ist die Konzentration von NAPQI erhöht.
- Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich renal. 90 Prozent der aufgenommenen Menge werden innerhalb von 24 Stunden vorwiegend als Glucuronide (60 bis 80 Prozent) und Sulfatkonjugate (20 bis 30 Prozent) über die Nieren ausgeschieden
- Die Eliminationshalbwertzeit beträgt ca. 2 Stunden.
- Das Maximum der Wirkung und die durchschnittliche Wirkdauer (4 bis 6 Stunden) korrelieren in etwa mit der Plasmakonzentration.
Dosierung
In der Regel beträgt die Einzeldosis 10 bis 15 mg/kg Körpergewicht und die Tagesgesamtdosis bis maximal 60 mg/kg Körpergewicht.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen unter Paracetamol-Einnahme sind selten. Vollständige Angaben finden Sie in der jeweiligen Fachinformation.
Wechselwirkungen
Interaktionen bestehen mit:
- Probenecid ► Bindung von Paracetamol an Glucuronsäure wird gehemmt Reduzierung der Paracetamol-Clearance
- Enzyminduktoren und potenziell hepatotoxische Substanzen
- Zidovudin ► Neigung zur Ausbildung einer Neutropenie verstärkt
- Colestyramin ► Verringerung der Paracetamol-Aufnahme
Kontraindikationen
Paracetamol soll nicht bei einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff sowie bei einer schweren Beeinträchtigung der Leberfunktion angewendet werden.
Schwangerschaft/Stillzeit
Daten zur oralen Anwendung therapeutischer Dosen von Paracetamol geben keinen Hinweis auf unerwünschte Wirkungen auf die Schwangerschaft oder auf Fehlbildungen oder fetotoxische Wirkungen. Bei klinischer Notwendigkeit darf Paracetamol deshalb während der Schwangerschaft verabreicht werden, aber es sollte in der geringsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum und so selten wie möglich erfolgen.
Da die klinischen Erfahrungen mit der intravenösen Anwendung von Paracetamol begrenzt sind und tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität nicht durchgeführt wurden sollte Paracetamol während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung intravenös verwendet werden.
Nach oraler Verabreichung geht Paracetamol in geringen Mengen in die Muttermilch über, dennoch sind dabei unerwünschte Wirkungen auf gestillte Säuglinge nicht bekannt. Daher kann Paracetamol bei stillenden Frauen sowohl oral als auch intravenös in therapeutischen Dosen angewendet werden.
Anwendungshinweise
Paracetamol sollte in folgenden Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden:
- Hepatozelluläre Insuffizienz
- Chronischer Alkoholmissbrauch
- Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <10ml/min)
- Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit)
- Erkrankungen, die mit einem reduzierten Glutathionspiegel einhergehen können (ggf. Dosisanpassung z.B. bei Diabetes mellitus, HIV, Down-Syndrom, Tumoren)
Auswirkungen auf Laborwerte:
- Die Einnahme von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolframsäure sowie die Blutzuckerbestimmung mittels Glucose-Oxydase-Peroxydase beeinflussen.
Wirkstoff-Informationen
- Fachinformation ben-u-ron
- Fachinformation Paracetamol-B-Braun
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Medizinische Chemie: Targets und Arzneistoffe, Steinhilber, Schubert-Zsilavecz, Roth
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Apiredol 100mg/ml Lösung zum Einnehmen
Ionfarma S.L.U.
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Apogen Paracetamol 500 mg, Tabletten
Fairmed Healthcare GmbH
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Atida+ Paracetamol 500 mg Tabletten
IVC Pragen GmbH
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Azur® compositum 350 mg/50 mg/30 mg Tbl.
Aristo Pharma GmbH
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Azur® compositum 600 mg/50 mg/40 mg Zäpfchen
Aristo Pharma GmbH
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Azur® compositum SC, Tablette
Aristo Pharma GmbH
-
Azur® Tabletten
Aristo Pharma GmbH
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ben-u-ron 75 mg Zäpfchen
bene-Arzneimittel GmbH
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ben-u-ron 125 mg Zäpfchen
bene-Arzneimittel GmbH
-
ben-u-ron 250 mg Zäpfchen
bene-Arzneimittel GmbH
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ben-u-ron 500 mg Hartkapseln
bene-Arzneimittel GmbH
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ben-u-ron 500 mg Tabletten
bene-Arzneimittel GmbH
-
ben-u-ron 500 mg Tabletten (Ap)
bene-Arzneimittel GmbH
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ben-u-ron® 1000 mg Zäpfchen
bene-Arzneimittel GmbH
-
ben-u-ron direkt Erdbeer/Vanille 250 mg Granulat in Beuteln
bene-Arzneimittel GmbH
-
ben-u-ron direkt Erdbeer/Vanille 500 mg Granulat in Beuteln
bene-Arzneimittel GmbH
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ben-u-ron Saft 40 mg/ml Sirup
bene-Arzneimittel GmbH
-
benu-ron 1000 mg Tabletten
bene-Arzneimittel GmbH
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Buscopan plus 10 mg/500 mg, Emra Filmtabletten
Emra-Med Arzneimittel GmbH
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Buscopan® plus 10 mg/500 mg, Filmtabletten
A. Nattermann & Cie GmbH K607
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Buscopan plus 10 mg/500 mg, Gerke Filmtabletten
Pharma Gerke Arzneimittelvertriebs GmbH
-
Buscopan plus 10 mg /800 mg Eurim Zäpfchen
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH
-
Buscopan plus 10 mg/800 mg, Emra Zäpfchen
Emra-Med Arzneimittel GmbH
-
Buscopan plus 10 mg/800 mg, Gerke Zäpfchen
Pharma Gerke Arzneimittelvertriebs GmbH
-
Buscopan plus 10 mg/800 mg, kohlpharma Zäpfchen
kohlpharma GmbH
-
Buscopan® plus 10 mg/800 mg, Zäpfchen
A. Nattermann & Cie GmbH K607
-
Comboval 10 mg/ml + 3 mg/ml Infusionslösung, 100ml
Ever Pharma GmbH
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COPYRKAL®, 400 mg/50 mg, Tabletten
Berlin-Chemie AG
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DocMorris Paracetamol 500 mg Tabletten
Docmorris N.V.
-
DOCPELIN Paracetamol 500 mg, Tabletten
Pelikan-Apotheke
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dolomo® TN, Tablette
Glenwood GmbH Pharmazeutische Erzeugnisse
-
Dolopyrin AL
ALIUD PHARMA® GmbH
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Doregrippin 500 mg/10 mg Filmtabletten
Medice Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG
-
Duoval 500 mg/150 mg Filmtabletten
Heumann Pharma GmbH & Co. Generica KG
-
Fibrex® Tabletten, 300 mg/200 mg
Berlin-Chemie AG
-
Fizamol 500 mg Brausetabletten
Accord Healthcare GmbH
-
Gelonida® Schmerztabletten
Pfizer Pharma GmbH
-
GeloProsed® 1000 mg/12,2 mg Pulver zum Einnehmen
G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG
-
GIB Paracetamol 500 mg Tabletten
GIB Pharma GmbH
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Grippostad C 101 Carefarm Hartkapseln
1 0 1 Carefarm GmbH
-
Grippostad C Adequapharm Hartkapseln
Adequapharm GmbH
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Grippostad C axicorp Hartkapseln
axicorp Pharma GmbH
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Grippostad C Emra Hartkapseln
Emra-Med Arzneimittel GmbH
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Grippostad C Eurim Hartkapseln
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH
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Grippostad C Gerke Hartkapseln
Pharma Gerke Arzneimittelvertriebs GmbH
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Grippostad® C HARTKAPSELN
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
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Grippostad C kohlpharma Hartkapseln
kohlpharma GmbH
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Grippostad C Orifarm Hartkapseln
Orifarm GmbH
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Grippostad® C STICKPACK, Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
STADA Consumer Health Deutschland GmbH
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Grippostad® HEIßGETRÄNK, 600 mg/5 g Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
STADA Consumer Health Deutschland GmbH