Rivaroxaban
Rivaroxaban ist ein direkter Faktor Xa-Inhibitor aus der Gruppe der direkten oralen Antikoagulanzien, der aufgrund seiner antithrombotischen Wirksamkeit eingesetzt wird. Die gerinnungshemmende Wirkung von Rivaroxaban kann durch das Antidot Andexanet alfa antagonisiert werden.
Rivaroxaban: Übersicht

Anwendung
Rivaroxaban ist ein direktes orales Antikoagulans (DOAK), das als direkter Faktor Xa-Inhibitor wirkt und in Kombination mit Acetylsalicylsäure (ASS) folgende Anwendungsgebiete besitzt:
- In Kombination mit ASS allein oder zu ASS plus Clopidogrel oder Ticlopidin ist Rivaroxaban bei erwachsenen Patienten zur Prophylaxe atherothrombotischer Ereignisse nach einem akuten Koronarsyndrom (ACS) mit erhöhten kardialen Biomarkern indiziert.
- Zur Prophylaxe atherothrombotischer Ereignisse bei erwachsenen Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK) oder symptomatischer peripherer arterieller Verschlusserkrankung (pAVK) und einem hohen Risiko für ischämische Ereignisse..
Wirkmechanismus
Rivaroxaban ist ein Antikoagulans, das kompetitiv freien und gerinnungsgebundenen Faktor Xa hemmt. Faktor Xa wird benötigt, um Prothrombin (Faktor II) zu Thrombin (Faktor IIa) zu aktivieren. Thrombin ist eine Serinprotease, die Fibrinogen zu Fibrin aktiviert.

Pharmakokinetik
Die maximale Plasmakonzentration des Wirkstoffes wird in der Regel 2-4 Stunden nach der oralen Gabe erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt nach oraler Gabe 80-100% und ist unabhängig davon, ob es im Nüchternzustand oder nach einer Mahlzeit eingenommen wurde. Die Plasmaproteinbindung erfolgt überwiegend an Albumin und beträgt ca. 92-95%. Die Elimination des Wirkstoffes erfolgt renal. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt etwa 4,5 Stunden. Bei jüngeren und älteren Menschen ist die Halbwertszeit mit 5-9 Stunden bzw. 11-13 Stunden entsprechend länger.
Wechselwirkungen
Rivaroxaban kann Interaktionen mit anderen Wirkstoffen zeigen.
CYP3A4- und P-gp-Inhibitoren
Die gleichzeitige Verwendung von Rivaroxaban und Wirkstoffen, die als CYP3A4- und P-Glykoprotein (P-gp)-Inhibitoren wirken, beispielsweise Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol oder Ritonavir, HIV-Proteaseinhibitoren, geht mit einer signifikanten Wirkungszunahme von Rivaroxaban einher. Daher sollte die gleichzeitige Einnahme der Wirkstoffe vermieden werden.
Bei gleichzeitiger Verwendung von Rivaroxaban und Wirkstoffen die entweder CYP3A4 oder P-gp inhibieren (z. B. Clarithromycin, Fluconazol), wird angenommen, dass sie die Plasmakonzentration von Rivaroxaban in einem geringeren Ausmaß erhöhen.
Antikoagulanzien
Wegen des erhöhten Blutungsrisikos ist bei der gleichzeitigen Verwendung Vorsicht geboten.
NSAR/Thrombozytenaggregationshemmer
Wegen des erhöhten Blutungsrisikos ist bei der gleichzeitigen Verwendung Vorsicht geboten.
SSRI/SNRI
Wegen des erhöhten Blutungsrisikos ist bei der gleichzeitigen Verwendung Vorsicht geboten.
Warfarin
Bei der Umstellung von Warfarin, einem Vitamin-K-Antagonisten, auf Rivaroxaban oder andersherum ist Vorsicht geboten. Die Prothrombin-Zeit/INR erhöhen sich supraadditiv und die Wirkungen auf aPTT, Hemmung der Faktor Xa-Aktivität und das endogene Thrombinpotential erhöhen sich additiv.
CYP3A4-Induktoren
Die gleichzeitige Verwendung von Rivaroxaban und starken CYP3A4-Induktoren wie beispielsweise Rifampicin führt zu einer verminderten Wirkung von Rivaroxaban.
Daher sollte die gleichzeitige Anwendung vermieden werden, alternativ muss der Patient engmaschig auf Zeichen und Symptome einer Thrombose überwacht werden.
Kontraindikation
Beim Vorliegen einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen anderen Bestandteil des Medikamentes darf Rivaroxaban nicht angewendet werden.
Akute, klinisch relevante Blutungen stellen eine Kontraindikation dar. Ebenso darf das Medikament nicht angewendet werden in klinischen Situationen oder beim Vorliegen von Läsionen, die als Risiko für eine schwere Blutung angesehen werden. Dazu gehören beispielsweise maligne Neoplasien mit Blutungsrisiko, gastrointestinale Ulzerationen, vaskuläre Aneurysmen etc.
Zudem sollte Rivaroxaban nicht gemeinsam mit anderen Antikoagulantien angewendet werden, außer in der speziellen Situation der Umstellung der Antikoagulationstherapie oder wenn unfraktioniertes Heparin in Dosen gegeben wird, die die Durchgängigkeit eines zentralvenösen oder arteriellen Katheters sicherstellen.
Eine weitere Kontraindikation sind Lebererkrankungen (inklusive Leberzirrhose, Stadium Child Pugh B und C), die mit einer Koagulopathie und einem klinisch relevanten Blutungsrisiko einhergehen.
Rivaroxaban darf zudem nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Schwangerschaft/Stillzeit
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Rivaroxaban bei Schwangeren sind nicht erwiesen. Tierstudien geben Hinweise auf eine Reproduktionstoxizität. Der Wirkstoff ist bei schwangeren Frauen kontraindiziert. Zudem sollten Frauen im gebärfähigen Alter vermeiden während der Therapie mit dem Wirkstoff schwanger zu werden.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Rivaroxaban bei stillenden Frauen ist nicht erwiesen. Tierstudien geben Hinweise, dass Rivaroxaban in die Muttermilch übergeht. Der Wirkstoff ist daher während der Stillzeit kontraindiziert.
Tierstudien an Ratten haben keine Auswirkungen auf die Fertilität ergeben. Studien zur Auswirkung von Rivaroxoban auf die Fertilität beim Menschen liegen nicht vor.
Verkehrstüchtigkeit
Der Wirkstoff hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit sowie das Bedienen von Maschinen. Unter der Therapie mit Rivaroxoban können Synkopen und Schwindel auftreten. Patienten, die diese Nebenwirkungen zeigen, sollten keine Fahrzeuge führen und keine Maschinen bedienen.
Alternativen
Alternative Präparate für Rivaroxaban sind alle Antikoagulantien, die bei der jeweiligen Indikation zugelassen sind. Weiterführende Informationen sind den entsprechenden Leitlinien zu entnehmen.
Wirkstoff-Informationen
Fachinformationen von Rivaroxaban-haltigen Medikamenten.
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