Seit dem 1. Juli 2021 wird das elektronische Rezept (E-Rezept) in der Fokusregion Berlin-Brandenburg getestet. Ursprünglich sollte das bundesweite Roll-out der Anwendungen bereits im Oktober starten. Aufgrund fehlender technischer Voraussetzungen wurde der Termin jedoch auf den 1. Dezember verlegt. So bleibt den Nutzern nun ein Monat Zeit, um sich auf die verpflichtende Einführung am 1. Januar 2022 vorzubereiten.
Bundesweites Roll-out ab Dezember
Die gematik GmbH gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Gesellschafterversammlung die Ausweitung der Testphase ab Dezember beschlossen habe. Nach Anmeldung bei dem E-Rezept-Entwickler könnten die Tests bundesweit in ausgewählten Pilotpraxen und -Apotheken der Softwarehersteller durchgeführt werden. Die bisherige Testphase sei erfolgreich verlaufen. Durch die Ausweitung des Testbetriebs könnte der Start des E-Rezepts weiter vorbereitet werden.
Fast alle Praxisverwaltungssysteme zertifiziert
Mittlerweile wurden 90% der Praxisverwaltungssysteme von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zertifiziert. Dies ist Voraussetzung für den flächendeckenden Start des E-Rezepts, da für die Systeme damit entsprechende Updates für die Praxen bereitgestellt werden.
Starttermin bleibt bestehen
Die KBV hatte aufgrund der verlängerten Testphase einen Aufschub der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts gefordert. Die Vereinigung bezweifle, dass das Zusammenspiel der einzelnen Anwendungen bis Jahresende einwandfrei funktionieren werde. Die gematik betont in ihrer Pressemitteilung, dass sich an der bundesweit verpflichtenden Einführung zum 1. Januar 2022 aber nichts ändere.
Übergangsregelung bei technischen Schwierigkeiten
Da die KBV davon ausgeht, dass die E-Rezept-Anwendungen erst Mitte 2022 flächendeckend zur Verfügung stehen, wurde eine Richtlinie festgelegt, die den Einsatz der Verordnungen in Papierform im Einzelfall bis Ende Juni 2022 ermöglicht, wenn technische Schwierigkeiten auftreten.
