
Zum 1. Juli 2021 ist das elektronische Rezept (E-Rezept) in der Fokusregion Berlin-Brandenburg gestartet. Ziel der Testphase ist eine Optimierung des Prozesses, bis das E-Rezept zum 1. Januar 2022 verpflichtend wird. Ursprünglich sollte die bundesweite Einführung bereits im Oktober starten. Die »gematik GmbH« gab nun bekannt, dass die Testphase um zwei Monate bis Ende November 2021 verlängert wird.
Fehlende technische Voraussetzungen
Als Gründe für die Verlängerung der Testphase nennt die gematik fehlende technische Voraussetzungen der Praxis- und Apothekensysteme, aber auch auf Ebene der Versicherten. Ab dem 1. Oktober sei aufgrund des Quartalsbeginns ein deutlicher Anstieg der Updates in Praxis- und Apothekenverwaltungssystemen zu erwarten, die für das E-Rezept nötig sind.
Zu wenige NFC-fähige Gesundheitskarten
Um das E-Rezept vollumfänglich nutzen zu können, ist eine Gesundheitskarte mit NFC (Near Field Communication)-Schnittstelle und zugehöriger PIN nötig. Nur mit dieser Karte können die Inhalte eines E-Rezepts eingesehen, die Kommunikation mit einer Apotheke über die App sowie der Zugang zum Rezeptarchivgenutzt werden. Derzeit haben viele Versicherte allerdings noch keine NFC-fähige Gesundheitskarte. Laut gematik liegen dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) aber Zusagen weiterer großer Krankenkassen zur Beteiligung an der Testphase vor.
Bundesweite Einführung weiterhin zum 1. Januar 2022 geplant
Das Roll-out des E-Rezeptes soll nun durch die Verlängerung der Testphase innerhalb eines Monats erfolgen. Der Termin zur verpflichtende bundesweite Einführung bis zum 1. Januar 2022 bleibe bestehen, so die Entwickler des E-Rezepts. „Die gematik hat die technischen Voraussetzungen für das E-Rezept fristgerecht umgesetzt und bereitgestellt, und die bisherige Testphase zeigt: Das E-Rezept funktioniert“, erklärte gematik-CEO Dr. Markus Leyck Dieken. Zwar sei die Einführung anspruchsvoll, Praxen und Apotheken würden aber nach und nach in der Lage sein das E-Rezept auszustellen bzw. einzulösen.