S2k-Leitlinie: Viel Neues zur Rosazea

In die aktuelle Leitlinie zu Rosazea ist nicht nur eine neue Einteilung nach Phänotypen aufgenommen worden, sondern auch ein Kapitel über Augenbeteiligung sowie jede Menge Empfehlungen zur spezifischen Hautpflege. Außer Diagnostik und neuen Therapieoptionen geht die Leitlinie auch auf die psychosoziale Belastung der Patienten ein.

Rosacea

Die neue S2k-Leilinie hat es in sich: Nicht nur, dass die üblichen Kapitel zu Diagnostik und Therapie auf den neuesten Stand gebracht wurden, die Einteilung der Rosazea richtet sich nun nicht mehr nach Subtypen, sondern nach dem Phänotyp. Diese Einordnung ist wiederum Basis für die individualisierte Diagnostik und Therapie.

Neu: Kapitel zu okulärer Rosazea

Einer dieser Phänotypen ist die Augenbeteiligung, von der etwa jeder zweite Rosazea-Patient betroffen ist. Hier hat die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) eng mit der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft  zusammengearbeitet. Ergebnis: Das umfangreiche Kapitel zur okulären Rosazea gibt konkrete Hinweise zur medikamentösen Therapie, aber auch – gerichtet an die Betroffenen – Tipps für eine gute Lidrandhygiene.

Pflegehinweise für Betroffene

Doch nicht nur die Augenärzte, auch Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Dermatopharmazie haben an der Leitlinie mitgearbeitet. Im Kapitel zur Dermokosmetik finden sich Hinweise, wie die Betroffenen selbst ihrer Haut helfen können. Beispielsweise sollte bei Rosazea die Haut schonend  mit lauwarmem Wasser und pH-neutralen Waschsubstanzen gereinigt  und auf Alles, was die Haut irritiert, wie starkes Reiben, Peelings und durchblutungsfördernde Stoffe, vermieden werden.  Zu empfehlen sind weiterhin Kosmetika mit aktiven Inhaltsstoffen zur Besserung der Beschwerden und die tägliche Anwendung eines Breitspektrum-Sonnenschutzes.

Beteiligung von Patienten-Organisation

Dass Pflegehinweise für Patienten in die neue Leitlinie aufgenommen wurden, ist auch ein Ergebnis der Zusammenarbeit mit der Deutschen Rosazea-Hilfe e.V. Die Selbsthilfeorganisation hat den Blick auf die psychosoziale Belastung der Patienten gelenkt. Denn die mit der Rosazea einhergehenden Hauterscheinungen können zu einer Stigmatisierung der Betroffenen führen, Ängste und Depressionen hervorrufen und damit die Lebensqualität deutlich herabsetzen. Daher wurde auch ein Kapitel über diese psychischen Aspekte der Rosazea der Leitlinie eingefügt.

Die neue S2k-Leitlinie richtet sich nicht nur an Dermatologen, sondern enthält viele wichtige Empfehlungen für angrenzende Fachbereiche. Hier hat die DDG vor allem  Allgemeinmediziner und Augenärzte im Blick.

Die S2k-Leitlinie „Rosazea“ (AWMF-Registernr. 013-065). 2022. steht auf der Webseite der DDG zum Download bereit.

Autor:
Stand:
24.03.2022
Quelle:

Pressemeldung der DDG vom 17.März 2022

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