
In der Diskussion um Impfungen und deren Gefahren taucht gelegentlich auch die Frage auf, ob Impfungen der Mutter während der Stillzeit dem Kind schaden könnten. Dem ist jedoch nicht so, wie in einem Review von Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien in San Diego festgestellt wurde. Die Arbeitsgruppe um Dr. Philip O. Anderson hat sich jede der gängigen Vakzinen hinsichtlich des Risikos für Mutter und Kind vorgenommen [1].
Auch mütterliche Indikationsimpfungen schaden Babys nicht
Ergebnis der Studie: Alle gängigen Impfstoffe sind unbedenklich. Das umfasst Grippe-, Masern-, Mumps-, Röteln-, Polio-, Diphtherie-, Pertussis-, HPV- und die Varizellen-Vakzine. Auch die Indikationsimpfungen stillender Mütter gegen Hepatitis A und B, Meningokokken, Haemophilus influenzae Typ b, Pneumokokken oder Tollwut bergen keine nennenswerten Risiken für das Baby.
Ausnahmen
Eine Ausnahme ist die Impfung gegen Gelbfieber. Diese sollte bei Müttern, die ein Kind stillen, das jünger als neun Monate ist, nur vorgenommen werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Auch von einer Impfung gegen Pocken und Adenoviren Typ 4 und 7 sollte bei stillenden Müttern abgesehen werden. Diese Impfungen werden, wenn überhaupt, nur bei Militärpersonal vorgenommen und sind somit im ärztlichen Alltag nicht relevant.
Babys profitieren
Auch die Bedenken, dass Antikörper, die von der Muttermilch auf das Kind übergehen, spätere Impferfolge beim Kind beeinträchtigen, konnten ausgeräumt werden. Nicht nur, dass die mütterlichen Routine-Impfungen dem Kind nicht schaden, vielmehr profitieren die Säuglinge davon. Denn durch die Übertragung der Antikörper in der Muttermilch erhöht sich die Antikörperreaktion der Kinder, wenn diese später geimpft werden [2].