Menopause-Alter steigt

Das Alter, in dem Frauen in die Menopause eintreten, hat sich seit den 60er Jahren erhöht - und zwar um durchschnittlich eineinhalb Jahre. Auch das Alter der Menarche hat sich verändert. Heutzutage bekommen Mädchen etwa zehn Monate früher ihre erste Periode als vor 60 Jahren, wie eine Studie in den USA ermittelte.

Menopause Frau

Die Lebenserwartung in den westlichen Ländern ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter gestiegen. Sie liegt heute in Deutschland bei 78,6 Jahre für einen heute geborenen Jungen und für ein Mädchen bei 83,3 Jahren. In den USA liegen die Werte etwas darunter: Männer leben im Mittel 76,1 Jahre und Frauen 81,1. Doch nicht nur die Lebenszeit hat sich verlängert, Frauen haben heute auch mehr Zeit Kinder in die Welt zu setzen.

Weltweit weisen Berichte darauf hin, dass sich das durchschnittliche Alter erhöht hat, in dem die Menstruation für mehr als 12 Monate permanent aussetzt, also die Menopause eintritt.

Umfrageergebnisse aus 60 Jahren

Um wie viel länger die reproduktive Lebensspanne der Frauen heute ist, wollten US-Epidemiologen ermitteln. Dafür werteten sie die Daten von Gesundheitsumfragen in den USA der letzten 60 Jahre aus - beginnend mit der National Health Examination Survey I (1959 – 1962) bis hin zur National Health and Nutrition Examination Survey (2017 – 2018). Daraus wurden die Daten von 7.773 Frauen zwischen 40 und 74 Jahren herausgefiltert und analysiert.

Fertilitätsspanne steigt

Dabei fanden sie heraus, dass das durchschnittliche Alter bei Beginn der natürlichen Menopause sich von 48,4 Jahren (im Zeitraum von 1959 – 1962) auf 49,9 Jahre (in den Jahren 2015 – 2018) erhöht hat. Die Differenz von 1,5 Jahren war statistisch signifikant (P < 0,001).

Der Eintritt der Menarche nahm bei den Mädchen von durchschnittlich 13,5 Jahren auf 12,7 Jahre ab (P < 0,001).

Die Dauer des reproduktiven Lebensabschnittes (Menopause-Alter – Menarche-Alter) erhöhte sich von 35 auf 37,1 Jahre (P < 0,001), also um 2,1 Jahre.

Ein früheres Eintreten der Menopause und eine kürzere Reproduktionsspanne fand sich in adjustierten Modellen bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe und mit hispanischer Herkunft, bei Armen, Rauchern, und bei Frauen, die eine Hormontherapie erhalten hatten.

Kleine Stichprobe

Die Studienautoren schränken in ihrem Fazit ein, dass die Ergebnisse auf einer für epidemiologische Studien relativ kleinen Stichprobe beruhen und sich nur auf die USA beziehen. Dennoch zeichne sich eine Erhöhung des Durchschnittsalters für den Beginn der Menopause ab. Ähnliche Entwicklungen seien auch für andere Industrieländer anzunehmen.

Autor:
Stand:
25.05.2021
Quelle:
  1. Appiah D et al. (2021): Trends in Age at Natural Menopause and Reproductive Life Span Among US Women, 1959-2018. JAMA. 325(13):1328-1330. doi: 10.1001/jama.2021.0278.
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