Syphilis-Diagnostik – Schnelltests hochspezifisch

Mit modernen Schnelltests lassen sich humane Treponematosen wie Syphilis und Frambösie sicher feststellen. Mit den hochspezifischen Tests kann zwischen aktiven und bereits behandelten Infektionen unterschieden werden. Dies könnte das Management optimieren.

Syphilis-Erreger

Syphilis und Frambösie sind beides durch Treponema pallidum-Spezies verursachte Infektionserkrankungen. Während die Frambösie (Erreger Treponema pallidum pertenue) als Tropenkrankheit hauptsächlich in Ghana und Papua Neu-Guinea) auftritt, ist Syphilis eine globale Ursache für Morbidität und Mortalität: weltweit gibt es jedes Jahr schätzungsweise 6 Millionen neue Syphilisfälle.

Vergleich Schnelltests vs. klassische Labortests

Um besonders bei den Risikogruppen wie Sexarbeiterinnen oder Männern, die Sex mit Männern haben, der Syphilis auf die Spur zu kommen, wurden Schnelltests entwickelt. Doch wie zuverlässig sind hier diese neuen Tests (rapid diagnostic tests, RDTs) auf Treponema-Infektionen oder sind die herkömmlichen laborgestützten Tests in Bezug auf Sensitivität und Spezifität besser? Das wollte ein internationales Wissenschaftlerteam unter australischer Leitung mittels einer Metaanalyse (17 Studien zu Syphilis, 4 zu Frambösie) herausfinden.

Schnelltests: hohe Spezifität, geringere Sensitivität

Die Ergebnisse zeigen sich wie folgt:

  • Für Syphilis betrug bei den RDTs die gepoolte Sensitivität des Antikörpernachweises (auch als Treponema-Tests bekannt) 93% und die Spezifität 98%.
  • Die gepoolte Sensitivität des Nachweises anderer Komponenten als Antikörper (z. B. Immun-T-Zellen) betrug 90% und die Spezifität 97%.
  • Serumproben schnitten in Bezug auf die Gesamtsensitivität für Bakterien (96%) und nichtbakterielle Komponenten (95%) besser ab als Vollblutproben (83%), jedoch nicht in Bezug auf die Spezifität.
  • Bei RDTs auf Frambösie betrug die gepoolte Sensitivität des Antikörpernachweises 86% und die Spezifität 97%.
  • Die gepoolte Sensitivität des Nachweises anderer Komponenten als Antikörper betrug 80% und die Spezifität 96%.

Fazit

Diese systematische Überprüfung und Meta-Analyse ergab, dass die derzeitigen RDTs für Syphilis und Frambösie eine etwas geringere Sensitivität, aber eine sehr hohe Spezifität aufweisen als laborgestützte Tests. Bei einer weiten Verbreitung mit entsprechender Schulung können diese Tests zu einer gezielten Therapie führen und in Folge die Inzidenz sowohl der Syphilis bei Erwachsenen als auch der kongenitalen Syphilis verringern.

Die Studie wurde durch die Weltgesundheitsorganisation WHO finanziert.

Autor:
Stand:
22.11.2022
Quelle:

Zhang et al. (2022): Improved rapid diagnostic tests to detect syphilis and yaws: a systematic review and meta-analysis. Sexually Transmitted Infections, DOI: 10.1136/sextrans-2022-055546

 

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