
50% der Taxan-Behandelten erleiden eine CIPN
Und diese Nervenschäden, die an Händen und Füßen zu Brennen, Ameisenlaufen, Schmerzen, Taubheit bis hin zu motorischen Störungen führen können, sind kein seltenes Phänomen: etwa jede Zweite Brustkrebspatientin entwickelt unter einer Taxan-Therapie eine CIPN. Und die quälenden Symptome persistieren: 40% der Betroffenen haben drei Jahre nach der Therapie immer noch neuropathische Beschwerden.
CIPN- Risikofaktoren in der Ernährung
Wie man dieser Nebenwirkung der Taxane begegnen kann, welche Ernährungsfaktoren beispielsweise das Risiko für eine CIPN mindern, wollten Forscher des Roswell Park Instituts in Buffalo (NY; USA) unter Leitung von Professor Dr. Susan McCann herausfinden [1]. Sie untersuchten die Daten von 900 Frauen mit Brustkrebs und Taxan-Therapie aus der DELCaP (Diet, Exercise, Lifestyle, and Cancer Prognosis).
Die Ernährung wurde im Rahmen der Studie anhand des Fragebogens „Food Frequency Questionnaire“ bewertet und dann nach Terzilen von Konsum stratifiziert. Die CIPN-Symptome wurden anhand des Fragebogens “Functional Assessment of Cancer Treatment Gynaecologic Oncology Group-Neurotoxicity” bewertet.
Getreide schützt, Zitrusfrüchte lassen CIPN-Risiko eher steigen
Das Ergebnis: Jedes höhere Terzil des Getreideverzehrs (vs. Terzil 1) war nach Bereinigung um multiple Kovariaten mit einer Senkung der Wahrscheinlichkeit von sich verschlimmernden Neuropathie-Symptomen von 21% assoziiert (OR: 0,79; p = 0,009).
Ein höherer Konsum von Zitrusfrüchten (OR: 1,19; p = 0,05 [Terzile nicht definiert]) und Süßigkeiten (OR: 1,27; [95 %-KI: 0,90–1,79] für Terzil 2 vs. 1; OR: 1,44; [95 %-KI: 0,99–2,09] für Terzil 3 vs. 1) erhöhte die Neuropathie nichtsignifikant.
Fazit
Die US-amerikanischen Wissenschaftler empfehlen aufgrund dieser Ergebnisse den Frauen während einer Taxan-basierten Chemotherapie mehr Getreide zu essen und eher auf Zitrusfrüchte und Süßigkeiten zu verzichten.