
Wie AstraZeneca und Merck & Co. mitteilten, hat die Phase-III-Studie POLO ihren primären Endpunkt erreicht. Die Studie untersuchte den Einsatz des PARP-Inhibitors Olaparib (Lynparza®) bei Patienten mit Keimbahn-BRCA-mutiertem (gBRCAm) metastasiertem Pankreaskarzinom. Als Ergebnis zeigte sich, dass Olaparib zu einer signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) führte.
Erstmals positive Daten für PARP-Inhibitoren bei metastasiertem Pankreaskarzinom
„Das ist die erste positive Phase-III-Studie eines PARP-Inhibitors beim Keimbahn-BRCA-mutierten metastasierten Pankreaskarzinom“, sagte José Baselga von AstraZeneca. PARP-Inhibitoren hemmen das Enzym Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP). Dadurch verhindert diese Wirkstoffklasse die Reparatur von DNA-Schäden in Krebszellen, welche durch eine Chemotherapie ausgelöst wurden. Deshalb werden PARP-Inhibitoren als Erhaltungstherapie nach einer Chemotherapie eingesetzt.
Die POLO-Studie
Methodik
Die POLO-Studie ist eine randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte klinische Studie der Phase III, die an verschiedenen Kliniken durchgeführt wird. Insgesamt gingen 154 Patienten in die Studie mit ein, deren gBRCAm metastasiertes Pankreaskarzinom bei der Platin-basierten Erstlinien-Therapie nicht fortgeschritten war. Die Patienten wurden im Verhältnis 3:2 randomisiert und erhielten entweder Lynparza® oder einen Placebo bis zur Krankheitsprogression.
Ergebnisse
Die Verlängerung des PFS bei dem genannten Patientenkollektiv unterstütze den Wert der molekularen Testung auf Keimbahn-BRCA-Mutationen bei Patienten mit metastasiertem Pankreaskarzinom, so Roy Baynes von Merck.
Weiterhin berichteten die beiden Pharma-Unternehmen, dass die Sicherheit und Verträglichkeit von Lynparza mit den Ergebnissen aus früheren Studien übereinstimmen.
Aktuelle Indikationen von Lynparza®
Nach aktueller Fachinformation ist Lynparza® derzeit indiziert zur Monotherapie im Rahmen der Erhaltungstherapie von erwachsenen Patientinnen mit Platin-sensitivem Rezidiv eines BRCA-mutierten (Keimbahn und/oder somatisch) high-grade serösen epithelialen Ovarialkarzinoms, Eileiterkarzinoms oder primären Peritonealkarzinoms, die auf eine Platin-basierte Chemotherapie ansprechen. Das Ansprechen kann dabei sowohl vollständig als auch partiell sein.