
Melanome stellen eine der am schnellsten zunehmenden Krebsarten weltweit dar. Obwohl in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte bei der Behandlung von fortgeschrittenen Melanomen erzielt wurden, bleibt die Überlebensrate für viele Patienten niedrig. Die Melanom-spezifische Mortalität nach Tumoransprechen und Progression ist bisher kaum untersucht worden. Eine neue Studie aus den Niederlanden hat nun die Auswirkungen von verschiedenen Behandlungsergebnissen auf die Melanom-spezifische Mortalität und die Bevölkerungssterblichkeit bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom analysiert.
Über die Studie
Die Studie verwendete Daten aus dem niederländischen Melanoma Treatment Register (DMTR), einem bevölkerungsbasierten Register, das alle Patienten mit fortgeschrittenem Melanom in den Niederlanden erfasst. Die Patienten werden während des Verlaufs ihrer Erkrankung bis zum Tod oder bis zu einer zehnjährigen Nachbeobachtungszeit begleitet. Die Daten werden alle drei Monate von geschulten Datenmanagern erhoben und von beteiligten Onkologen überprüft.
Für die Studie wurden Patienten ausgewählt, die im Zeitraum von 2013 bis 2019 im Alter von 18 Jahren oder älter mit unresektablem Stadium IIIc und IV Melanom diagnostiziert wurden.
Alter spielt eine Rolle: Melanom-spezifische Mortalität vs. allgemeines Sterberisiko
Die Ergebnisse zeigen, dass bei älteren Patienten, insbesondere bei denen, die auf die Behandlung ansprechen, die bevölkerungsbedingte Sterblichkeit einen größeren Einfluss auf die Gesamtmortalität hat als die melanombedingte Sterblichkeit. Dies deutet darauf hin, dass ältere Patienten ein höheres Risiko für altersbedingte Erkrankungen und Komplikationen haben, die ihre Gesamtsterblichkeit erhöhen, unabhängig davon, wie gut ihre Melanombehandlung verläuft.
Die Ergebnisse der Studie können nach Ansicht der Autoren Ärzte dabei unterstützen, ihre Patienten über ihr zusätzliches Sterberisiko in jedem Stadium der Erkrankung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung zu informieren.
Limitationen
Einschränkungen dieser Studie umfassen, dass die Daten aus einem relativ kurzen Follow-up-Zeitraum von nur sechs Jahren stammen und nicht vollständig überprüft werden kann, ob das Sterberisiko in der untersuchten Population gleich dem in der Allgemeinbevölkerung ist. Darüber hinaus wurden Risikofaktoren für das Überleben zwischen verschiedenen Altersgruppen nicht berücksichtigt, und es gab eine relativ hohe Anzahl von Patienten, die ohne registrierte Antwort oder Progression direkt nach der Diagnose starben.
Fazit
Zusammenfassend zeigt diese Studie, dass eine verbesserte Behandlung von fortgeschrittenem Melanom zu einer höheren Überlebensrate führt, aber das Melanom immer noch eine signifikante Ursache für die Sterblichkeit von Patienten bleibt. Ältere Patienten haben ein höheres Risiko für bevölkerungsbedingte Sterblichkeit, insbesondere wenn sie auf die Behandlung ansprechen.