Adjuvante Therapieintensivierung bei OCSCC mit ungünstigen Faktoren ohne Nutzen

Der Nutzen einer Intensivierung der adjuvanten Therapie bei resezierten OCSCC mit ungünstigen histopathologischen Faktoren war bisher unklar. Neue Studienergebnisse zeigen, dass nicht alle Patienten mit reseziertem fortgeschrittenem OCSCC von einer Intensivierung der adjuvanten Therapie profitieren.

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Orale Plattenepithelkarzinome (OCSCC) stellen weltweit ein bedeutendes Gesundheitsproblem dar, da sich die meisten Patienten erst in einem fortgeschrittenen Stadium präsentieren. Die Standardbehandlung umfasst eine Operation, gefolgt von einer adjuvanten Therapie. Obwohl die Strahlentherapie (RT) als adjuvante Therapie das lokale Rückfallrisiko senken kann, ist die Fünfjahresüberlebensrate immer noch niedrig. Aus diesem Grund wurden intensivierte adjuvante Therapieoptionen erforscht. Zwei randomisierte Studien haben die Zugabe einer Chemotherapie zur adjuvanten RT bei OCSCC getestet.

In einer randomisierten Phase-III-Studie wurden 900 Patienten eingeschlossen und in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt eine Standard-Strahlentherapie, die zweite Gruppe eine gleichzeitige Chemo-Strahlentherapie und die dritte Gruppe eine beschleunigte Strahlentherapie. Das Ziel war der Nachweis eines Unterschieds von 10% in der 5-Jahres-Lokal-Kontrolle (LRC).

Kein signifikanter Unterschied in Langzeitüberleben zwischen den Gruppen

Die Ergebnisse zeigten, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen den drei Gruppen in Bezug auf die 10-Jahres-Lokal-Kontrolle (LRC), das krankheitsfreie Überleben (DFS) oder das Gesamtüberleben (OS) gab. Eine Intensivierung mit beiden Modalitäten zeigte keinen Nutzen bei Patienten mit einem einzelnen ungünstigen pathologischen Faktor.

Allerdings zeigten die Ergebnisse auch, dass Patienten mit einer Kombination von Risikofaktoren wie T3-T4-Primärtumoren mit N2-N3-Knoten sowie Extra-Kapsel-Extension (ECE) von der Intensivierung der adjuvanten Therapie profitierten. Diese Patienten hatten einen Vorteil beim krankheitsfreien Überleben und Gesamtüberleben im Vergleich zur Gruppe mit der Standard-Strahlentherapie.

Gezielte Therapie für Patienten mit Risikofaktoren notwendig

Die Studie verdeutlicht somit, dass nicht alle Patienten mit reseziertem fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle von einer Intensivierung der adjuvanten Therapie profitieren. Eine gezielte Therapie für Patienten mit bestimmten Risikofaktoren kann jedoch von Vorteil sein. Weitere Forschung und Studien sind notwendig, um die Behandlung von Patienten mit Mundhöhlenkrebs zu verbessern.

Quelle:

Laskar, Sarbani G., et al. "Oral cavity adjuvant therapy (OCAT)-a phase III, randomized controlled trial of surgery followed by conventional RT (5 fr/wk) versus concurrent CT-RT versus accelerated RT (6fr/wk) in locally advanced, resectable, squamous cell carcinoma of oral cavity." European Journal of Cancer 181 (2023): 179-187.

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