EMA-Empfehlung für Tadalafil bei Kindern mit PAH

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur hat sich für eine Indikationserweiterung von Adcirca (Tadalafil) ausgesprochen. Das Arzneimittel soll künftig auch bei Kindern mit pulmonaler arterieller Hypertonie angewendet werden.

Europäische Arzneimittelbehöre

Zulassungsinhaber von Adcirca ist Eli Lilly Nederland B.V. Das Arzneimittel ist indiziert bei Erwachsenen zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) der WHO-Funktionsklassen II und III zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Wirksamkeit wurde bei idiopathischer PAH (IPAH) und bei PAH im Zusammenhang mit kollagenen Gefäßerkrankungen nachgewiesen.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat sich am 15. Dezember für eine Indikationserweiterung ausgesprochen. Künftig soll Adcirca auch bei pädiatrische Patienten ab einem Alter von 2 Jahren mit PAH der WHO-Funktionsklassen II und III angewendet werden können.

Über PAH

Als pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) wird eine präkapilläre pulmonale Hypertonie mit einer Druckerhöhung primär in der Lungenarterie bezeichnet. Es handelt sich um einen hämodynamischen Zustand, der infolge verschiedener Erkrankungen entstehen kann. Bei einer PAH liegt der pulmonal arterielle Mitteldruck bei ≥25 mmHg in Ruhe, der pulmonal arterielle Verschlussdruck ist ≤15 mmHg und der pulmonal-vaskuläre Widerstand beträgt >3 Wood-Einheiten.

Durch eine starke Verengung der Blutgefäße in der Lunge erhöht sich der Druck. Das führt zu einem verringerten Sauerstofftransport in die Lunge, der sich insbesondere durch erschwerte körperliche Aktivität bemerkbar macht.

Wie wirkt Adcirca?

Adcrica enthält den Wirkstoff Tadalafil, einen Hemmer der Phosphodiesterase-5 (PDE5). Die PDE5 ist ein Enzym, das den Abbau von zyklischem Guanin-Monophosphat (cGMP) verzögert, das eine entscheidende Rolle bei der Vasodilatation spielt. Durch die Inhibition der PDE5 kommt es folglich zu einer verstärkten Gefäßerweiterung und somit Symptomverbesserung der Patienten.

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Stand:
09.01.2023
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