Gelbfieber

Gelbfieber ist eine lebensgefährliche Tropen- und Reisekrankheit, die vor allem in Afrika und Südamerika weit verbreitet ist. Viele Staaten verweigern ohne Gelbfieber-Impfung die Einreise.

Gelbfieber-Impfstellen

Gelbfieber ist eine akute virale hämorrhagische Krankheit, die durch das Gelbfiebervirus verursacht wird. Die Infektion wird durch infizierte Mücken der Gattung Aedes und Haemagogus übertragen. Gelbfieber ist in tropischen Gebieten Afrikas und Südamerikas endemisch und kann bei Nichtbehandlung zu schweren Komplikationen und Todesfällen führen. Die Impfung bietet einen wirksamen Schutz und ist in vielen Ländern für Reisende in betroffene Gebiete vorgeschrieben. 

Ätiologie

  • Erreger: Gelbfiebervirus, ein Flavivirus der Familie Flaviviridae.
  • Übertragungsweg: Durch den Stich infizierter Mücken der Gattungen Aedes und Haemagogus.
  • Reservoir: Primaten (insbesondere Affen) und Menschen.
  • Pathophysiologie:  Nach dem Mückenstich gelangt das Virus in die Blutbahn und infiziert Hepatozyten, dendritische Zellen und Endothelzellen.

Verbreitung

  • Verbreitung: Gelbfieber ist in 34 Ländern Afrikas endemisch, etwa 90 % der weltweiten Gelbfieber-Fälle treten dort auf. In Südamerika kommt Gelbfieber in 13 Ländern vor. Insbesondere der Amazonas-Regenwald und die umliegenden Gebiete sind stark betroffen.
  • Fallzahlen: Laut WHO werden jährlich schätzungsweise 200.000 Fälle von Gelbfieber gemeldet, mit etwa 30.000 Todesfällen, hauptsächlich in Afrika.

Symptome

Akute Phase

  • Inkubationszeit: Erste Symptome treten drei bis sechs Tage nach dem infektiösen Mückenstich auf.
  • Symptome: Plötzliches Auftreten von Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Myalgien, Übelkeit und Erbrechen. Die akuten Symptome halten in der Regel drei bis vier Tage an. 

Toxische Phase

  • Entwickelt sich bei ca. 15% der Betroffenen. 
  • Symptome: Nach einer kurzfristigen Verbesserung können hohes Fieber, ein fallender Puls, Ikterus, Bauchschmerzen, Erbrechen, Blutungen (z.B. aus Mund, Nase und Magen-Darm-Trakt), Nierenversagen und neurologische Störungen auftreten.
  • Sterblichkeit: Die Letalitätsrate in der toxischen Phase liegt bei 20-50 %.

Diagnostik

  • Anamnese und Symptome: Berücksichtigung der Reiseanamnese in endemische Gebiete und der typischen klinischen Präsentation.
  • Differenzialdiagnose: Ausschluss anderer hämorrhagischer Fieber, Malaria und Hepatitis.
  • Serologische Tests: Nachweis von spezifischen IgM- und IgG-Antikörpern gegen das Gelbfiebervirus. Es kann eine Kreuzreaktivität mit anderen Flaviviren, z.B. Dengue, auftreten. 
  • PCR: Nachweis von viraler RNA im Blut während der frühen Krankheitsphase.

Therapie

  • Es gibt keine kausale Therapie. 
  • Symptomatische Therapie: Flüssigkeitszufuhr, Schmerzmanagement und Fiebersenkung, stationäre Überwachung. 

Prophylaxe/Impfung

Reisen/Impfvorschriften

  • Impfpflicht bei Einreise: Viele Länder verlangen einen Gelbfieberimpfnachweis (Internationales Impfzertifikat) bei der Einreise. 
  • Ausnahmen und Exemption Certificates: Personen mit medizinischen Kontraindikationen, Säuglinge unter 6 Monaten und andere spezielle Fälle können ein Exemption Certificate erhalten, das von einem qualifizierten Arzt ausgestellt wird. Nicht alle Länder akzeptieren dieses Zertifikat.
  • Liste der aktuell betroffenen Staaten
Autor:
Stand:
30.07.2024
Quelle:
  1. World Health Organization (WHO): Yellow Fever, aufgerufen am 30. Juli 2024.
  2. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Yellow Fever, aufgerufen am 30. Juli 2024.
  3. Robert Koch-Institut (RKI): Gelbfieber, aufgerufen am 30. Juli 2024.
  4. World Health Organization (WHO): Countries with risk of yellow fever transmission and countries requiring yellow fever vaccination, aufgerufen am 30. Juli 2024.
  5. Deutsches Grünes Kreuz: Gelbfieberimpfstellen, aufgerufen am 30. Juli 2024.
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