
Q-Fieber, auch als Query-Fieber bekannt, ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das intrazelluläre Bakterium Coxiella burnetii verursacht wird. Diese Krankheit betrifft hauptsächlich Landwirte, Tierärzte und andere Personen, die engen Kontakt mit Nutztieren haben. Aufgrund seiner hohen Infektiosität und der Möglichkeit, sowohl akute als auch chronische Infektionen zu verursachen, stellt Q-Fieber eine bedeutende Gesundheitsgefahr dar. Besonders riskant sind Aktivitäten, die mit der Geburt oder dem Schlachten von Tieren verbunden sind, da das Bakterium in großen Mengen in Plazenta und Fruchtwasser vorkommt.
Ätiologie
- Erreger: Coxiella burnetii, ein gramnegatives, obligat intrazelluläres Bakterium.
- Übertragungswege: Durch Einatmen kontaminierter Aerosole oder direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder tierischen Produkten.
- Pathophysiologie: Der Erreger vermehrt sich in den Phagozyten und entgeht der Immunabwehr durch Verhinderung der Phagolysosomenfusion. Die akute Infektion kann in eine chronische Verlaufsform übergehen, insbesondere bei Patienten mit vorgeschädigtem Immunsystem oder Herzklappenerkrankungen.
Vorkommen
- Verbreitung: Q-Fieber tritt weltweit auf, mit Schwerpunkten in ländlichen Regionen und Gebieten mit intensiver Tierhaltung.
- Deutschland: In Deutschland wurden 2022 65 Fälle gemeldet. Ausbrüche sind oft mit landwirtschaftlichen Aktivitäten und Schafherden verbunden.
Symptome
- Inkubationszeit: 2 bis 3 Wochen.
- Akutes Q-Fieber: Plötzliches hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Myalgien und Schüttelfrost, Atemwegssymptome wie Husten und Pleuritis. Hepatitis und Hautausschlag können ebenfalls auftreten. Selten können auch Myokarditis bzw. Perikarditis oder eine Meningoenzephalitis auftreten.
- Chronisches Q-Fieber: Nach sechs Monaten bis zehn Jahren kann es zur Entwicklung einer Endokarditis kommen, die hauptsächlich Patienten mit vorbestehenden Herzklappenerkrankungen betrifft.
Q-Fieber und Schwangerschaft
- Deutlich erhöhtes Risiko für Früh- und Fehlgeburten, besonders bei Erstinfektion im ersten Trimenon.
Diagnostik
- Anamnese und klinisches Bild: Verdachtsdiagnose basierend auf typischen Symptomen und epidemiologischer Anamnese (Kontakt zu Tieren oder Tierprodukten).
- Labordiagnostik: Serologische Tests (Phase-I- und Phase-II-Antikörper) zum Nachweis spezifischer Antikörper gegen Coxiella burnetii, PCR zum Nachweis bakterieller DNA in Blut oder Gewebeproben.
Therapie
- Antibiotische Therapie: Im Akutfall Doxycyclin für zwei bis drei Wochen. Beim chronischen Q-Fieber sollte eine Langzeitbehandlung mit Doxycyclin und Hydroxychloroquin für mindestens 18 Monate erfolgen.
Prophylaxe/Impfung
- Es existiert ein Impfstoff gegen Q-Fieber (Q-Vax), der in einigen Ländern für Risikogruppen zugelassen ist, in Deutschland ist der Impfstoff nicht zugelassen.
- Vermeidung von Kontakt mit potenziell infizierten Tieren und deren Produkten, Verwendung von Schutzkleidung und Atemschutzmasken in Risikoberufen, Kontrollmaßnahmen in der Tierhaltung, um die Ausbreitung des Erregers zu verhindern.