Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat die Gültigkeit der Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen Influenza und Masern um ein Jahr bis zum 31. März 2023 verlängert. Damit haben über 60-Jährige auch in der kommenden Grippesaison 2022/2023 sowohl Anspruch auf eine Impfung mit einem Hochdosis- als auch inaktivierten, quadrivalenten Influenza-Impfstoff. Zudem haben Erwachsene Personen, die nach 1970 geboren wurden und beispielsweise in einer Unterkunft für Asylbewerber oder Gemeinschaftseinrichtung leben, Anspruch auf eine zweite Schutzimpfung gegen Masern, insbesondere mit einem Kombinationsimpfstoff.
G-BA sichert Erstattungsfähigkeit
Für die Grippesaison 2021/22 hatte die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung von Personen über 60 Jahren mit einer Hochdosis-Vakzine empfohlen. Aufgrund dessen verabschiedete der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) einen Beschluss zur Anpassung der Anlage I der Schutzimpfungs-Richtline, um die Erstattungsfähigkeit des Hochdosis-Impfstoffs zu gewährleisten.
BMG sichert Versorgung
Der derzeit einzige in Deutschland zugelassene Hochdosis-Impfstoff ist das Präparat Efluelda der Sanofi Deutschland GmbH. Da es in der Vergangenheit bei Grippeimpfstoffen zu Lieferengpässen kam, verschaffte das BMG durch die Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfungen gegen Influenza und Masern den Ärzten mehr Handlungsspielraum bei der Verschreibung der Grippeimpfstoffe an Ältere.
Patienten entscheiden über Impfstoff
Auf Empfehlung der Ständigen Impfkommission und des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) hat das BMG die Verordnung nun um ein Jahr verlängert. So können sich Patienten ab 60 Jahren nach entsprechender Aufklärung entscheiden, ob sie den Hochdosis-Impfstoff oder ein quadrivalentes Influenza-Vakzin erhalten wollen.
