Chikungunyafieber

Chikungunyafieber gehört zu den viralen hämorrhagischen Fiebern. Es wird hauptsächlich von der asiatischen Tigermücke übertragen.

Stechmücke

Chikungunya-Fieber ist eine durch das Chikungunya-Virus verursachte Infektionskrankheit, die durch Mücken der Gattungen Aedes aegypti und Aedes albopictus übertragen wird. Seit der Wiederentdeckung des Virus in den 1950er Jahren hat sich Chikungunya weltweit verbreitet, insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen. Chikungunyafieber gehört zu den viralen hämorrhagischen Fiebern. Auch in Europa werden immer wieder importierte Fälle beobachtet. 

 

Ätiologie

  • Erreger: Chikungunya-Virus (CHIKV), ein RNA-Virus aus der Familie der Togaviridae.
  • Übertragungsweg: Primär durch den Stich infizierter Mücken der Gattungen Aedes aegypti und Aedes albopictus.
  • Pathophysiologie: Nach dem Stich einer infizierten Mücke repliziert sich das Virus in den Fibroblasten der Haut und breitet sich über das Blut aus. Das Virus löst eine starke Immunantwort aus, die zu den charakteristischen Symptomen wie Fieber und Gelenkschmerzen führt.

Verbreitung

  • Verbreitung: Ursprünglich in Afrika und Asien beheimatet, hat sich das Virus global verbreitet und tritt nun auch in Europa und Amerika auf.
  • Fallzahlen: Im Jahr 2024 wurden bis zum 31. Mai weltweit etwa 320.000 Fälle von Chikungunya-Fieber und über 120 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen ist Südamerika. 
  • Lage in Europa: In Europa sind seit 2007 mehrere Ausbrüche verzeichnet worden. So gab es beispielsweise im Jahr 2017 in Italien einen signifikanten Ausbruch mit über 400 bestätigten Fällen. 

Symptome

Akute Phase

  • Symptome: Plötzliches Auftreten von hohem Fieber, starken Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Myalgien und Hautausschlag. 
  • Dauer: Die akuten Symptome halten in der Regel 1-2 Wochen an.
  • Komplikationen: In seltenen Fällen können neurologische und kardiologische Komplikationen sowie schwere Hautmanifestationen auftreten.

Chronische Phase

  • Persistierende Symptome: Gelenkschmerzen können bei bis zu 60 % der Patienten chronisch werden und mehrere Monate bis Jahre anhalten.
  • Langzeitfolgen: Chronische Arthritis, Müdigkeit und Depression sind mögliche Langzeitkomplikationen.

Hämorrhagischer Verlauf

  • Ein hämorrhagischer Verlauf ist sehr selten, kann jedoch bei einigen Patienten auftreten und lebensbedrohlich sein. Er ist gekennzeichnet durch Blutungen, Thrombozytopenie und Schock. 

Diagnose

  • Anamnese und Symptome: Berücksichtigung der Reiserückkehr aus Endemiegebieten und der typischen Symptomatik.
  • PCR: Nachweis von viraler RNA im Blut während der akuten Phase.
  • Serologische Tests: Nachweis von IgM- und IgG-Antikörpern ab ca. einer Woche nach Krankheitsbeginn. 
  • Differenzialdiagnose: Ausschluss anderer fieberhafter Erkrankungen wie Dengue-Fieber, Zika-Virus und Malaria.

Therapie

  • keine kausale Therapie verfügbar
  • symptomatische Therapie: Schmerz- und Fieberreduktion mit Paracetamol oder, nach Ausschluss einer Dengue-Infektion mit NSAIDs, z.B. Ibuprofen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Bettruhe 

Prophylaxe/Impfung

  • umfassender Insektenschutz: Tragen stichfester Kleidung, Insektenschutzmittel, Moskitonetze
  • Impfung: Im Jahr 2024 wurde ein neuer Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus zugelassen.
Autor:
Stand:
26.07.2024
Quelle:
  1. World Health Organization (WHO): Chikungunya, aufgerufen am 26. Juli 2024.
  2. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Chikungunya Virus, aufgerufen am 26. Juli 2024.
  3. Robert Koch-Institut (RKI): Chikungunya-Fieber, aufgerufen am 26. Juli 2024.
  4. European Centre for Disease Prevention and Control: Chikungunya worldwide overview, aufgerufen am 26. Juli 2024.
  5. Eurosurveillance: Chikungunya outbreak in Italy 2017, aufgerufen am 26. Juli 2024.
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