
Mumps, auch als Parotitis epidemica oder Ziegenpeter bekannt, ist eine hochansteckende Virusinfektion, die vor allem die Speicheldrüsen befällt. Die Krankheit wird durch das Mumpsvirus verursacht und verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion. Mit der Einführung der MMR-Impfung sind die Fallzahlen weltweit gesunken, dennoch bleibt Mumps in bestimmten Regionen und Bevölkerungsgruppen ein relevantes gesundheitliches Problem. Um das Auftreten und die Verbreitung von Mumps weiter zu reduzieren, sind kontinuierliche Impfprogramme und Überwachung notwendig.
Ätiologie
- Erreger: Mumpsvirus, aus der Gattung der Rubulaviren innerhalb der Familie der Paramyxoviridae.
- Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion oder über kontaminierte Oberflächen bei anschließendem Schleimhautkontakt.
- Pathophysiologie: Vermehrung im Nasen-Rachen-Raum und den regionalen Lymphknoten, hämatogene Ausbreitung und Befall der Speicheldrüsen.
Vorkommen
- Verbreitung: Mumps kommt weltweit vor, besonders betroffen sind Länder mit unzureichenden Impfprogrammen und niedriger Durchimpfungsrate.
- Fallzahlen weltweit: Laut der WHO sind die globalen Fallzahlen von Mumps durch Impfprogramme signifikant zurückgegangen. Trotz dieser Erfolge treten weiterhin regionale Ausbrüche auf, insbesondere in Gebieten mit niedriger Durchimpfungsrate.
- Deutschland: Im Jahr 2022 wurden 260 Fälle gemeldet. Die Erkrankung zeigt in Deutschland zwei Häufigkeitsgipfel, im Kindes- und Jugendalter und im Alter von 30 bis 59 Jahren.
Symptome
- Inkubationszeit: 14 bis 25 Tage.
- Initialsymptome: Fieber, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Muskelschmerzen.
- Hauptsymptome: Schmerzhafte Schwellung der Parotis mit Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken.
Komplikationen
Im Verlauf der Erkrankung können verschiedene Komplikationen auftreten, die mit zunehmendem Alter häufiger werden.
- Orchitis (15-30%) mit testikulärer Atrophie (bei bis zu 70% der Orchitiden)
- Mastitis (30%) oder Oophoritis (5%)
- Meningitis, Enzephalitis
- Pankreatitis (4%)
- transiente Taubheit im Hochfrequenzbereich (4%)
- weitere Komplikationen: Arthritis, Nephritis, Myokarditis, Anämie.
Diagnostik
- Anamnese und klinisches Bild: Klinische Diagnose anhand typischer Symptome.
- Serologische Tests: auf Mumps-spezifische IgM-Antikörper, nur bei Ungeimpften sinnvoll
- PCR: Zum Nachweis viraler RNA in Speichel, Urin oder cerebrospinaler Flüssigkeit, insbesondere bei Geimpften
Therapie
- Es existierte keine kausale Therapie, die Erkrankung verläuft normalerweise selbstlimitierend.
- Symptomatische Behandlung: Schmerzmittel und Antipyretika (z.B. Ibuprofen, Paracetamol), ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Schonung, lokale Maßnahmen wie kühle Umschläge zur Linderung der Schwellung
- Komplikationsmanagement: Stationäre Behandlung bei schwerwiegenden Komplikationen wie Orchitis oder Meningitis
Prophylaxe/Impfung
- Impfempfehlungen, Impfstoffe und Impfschema: siehe Mumps-Schutzimpfung
- Isolation infizierter Personen zur Verhinderung der Ausbreitung für neun Tage ab Symptombeginn.