Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in Deutschland zu starken Preissteigerungen von Energie und Rohstoffen geführt. Da Deutschland große Teile seines Gasbedarfs aus Russland importiert, besteht gerade in diesem Sektor ein hohes Risiko für weitere Kostenerhöhungen. Aufgrund der erlassenen Sanktionen wird Russland zudem immer mehr vom globalen Handel abgekoppelt, was zu neuen Lieferengpässen und Knappheiten bei bestimmten Rohstoffen führen kann. Auch die Arzneimittelindustrie ist hiervon betroffen.
Gefährdung der Versorgung
Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) weist in einer Pressemitteilung auf die Gefährdung der Arzneimittelversorgung hin. „Denn Arzneimittel-Hersteller können nach bestehender Gesetzeslage (z.B. aufgrund von Festbeträgen, Rabattverträgen und vor allem dem Preismoratorium) im Regelfall keine Preisanpassungen für Arzneimittel, die von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden, vornehmen. Dadurch gerät die Arzneimittelproduktion betriebswirtschaftlich erheblich unter Druck.“, erklärt BAH-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Cranz.
BAH fordert Abschaffung des Preisstopps
Er fordert daher den Gesetzgeber auf, von weiteren Belastungen abzusehen und den seit fast 13 Jahren gültigen Preisstopp für Arzneimittel abzuschaffen. Außerdem könne ein Inflationsausgleich bei Festbeträgen zur Sicherung beitragen.
Energieversorgung für Arzneimittelproduktion sichern
Hinzu kommt, dass Erdgas als Energieträger für die Arzneimittelproduktion unverzichtbar ist. Bei einem möglichen Import-Stopp von russischem Erdgas müsse gewährleistet sein, dass die Hersteller von Arzneimitteln und Medizinprodukten weiter beliefert werden.
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