Das QT-Intervall ist ein wichtiger Parameter in der Elektrokardiographie (EKG) und beschreibt den Zeitraum zwischen dem Beginn der QRS-Komplexes und dem Ende der T-Welle. Eine Verlängerung des QT-Intervalls kann ein Hinweis auf Herzrhythmusstörungen sein und stellt somit ein ernstzunehmendes Problem dar. Es gibt viele Faktoren, die eine Verlängerung des QT-Intervalls verursachen können, darunter auch bestimmte Arzneimittel.
Verlängerungen des QT-Intervalls können zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, wie z.B. Torsades de Pointes, führen. Eine Reihe von Arzneimitteln können das QT-Intervall verlängern und somit das Risiko für diese Störungen erhöhen. Bei Patienten, die ein erhöhtes Risiko für die Verlängerung des QT-Intervalls aufweisen, wie z. B. Patienten mit einer Herzerkrankung oder einer Elektrolytstörung, sollten Ärzte die Medikation sorgfältig überwachen und gegebenenfalls alternative Therapien in Betracht ziehen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkung auf das QT-Intervall nicht bei jedem Patienten gleich ist und von verschiedenen Faktoren abhängen kann, wie z.B. der Dosis des Medikaments, der individuellen Veranlagung des Patienten und der gleichzeitigen Einnahme anderer Medikamente.
Wirkstoffe
Es gibt eine Vielzahl von Arzneimitteln, die das QT-Intervall beeinflussen können. Einige Beispiele sind:
- Antiarrhythmika der Klasse Ia (z.B. Chinidin, Procainamid)
- Antiarrhythmika der Klasse Ic (z.B. Flecainid)
- Antiarrhythmika der Klasse III (z.B. Amiodaron, Sotalol)
- Antidepressiva (z.B. Citalopram, Escitalopram)
- Antidepressiva der Gruppe der Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) wie z.B. Tranylcypromin, Phenelzin
- Antidepressiva der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie z.B. Fluoxetin, Paroxetin
- Antidepressiva der Gruppe der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) wie z.B. Venlafaxin, Duloxetin
- Antiepileptika (z.B. Carbamazepin, Phenytoin)
- Antiemetika wie z.B. Ondansetron, Granisetron
- Antihistaminika (z.B. Terfenadin, Mizolastin)
- Antihypertensiva wie z.B. Verapamil, Diltiazem
- Antimykotika (z.B. Fluconazol, Itraconazol)
- Antimalariamittel (z.B. Chloroquin, Hydroxychloroquin)
- Antiinfektiva wie z.B. Voriconazol, Telithromycin
- Antipsychotika (z.B. Haloperidol, Risperidon)
- Antipsychotika der Gruppe der Atypika wie z.B. Quetiapin, Ziprasidon
- Antipsychotika der Gruppe der Butyrophenone wie z.B. Droperidol, Haloperidol
- Antipsychotika der Gruppe der Phenothiazine wie z.B. Chlorpromazin, Thioridazin
- Atypische Antipsychotika (z.B. Risperidon, Olanzapin)
- Domperidon
- Fluorchinolone (z.B. Ciprofloxacin, Levofloxacin)
- Lithium
- Makrolid-Antibiotika (z.B. Erythromycin, Azithromycin)
- Methadon
- Trizyklische Antidepressiva (z.B. Amitriptylin, Imipramin)
- Triptane (z.B. Sumatriptan)
Es ist zu beachten, dass die oben genannten Arzneimittel nicht abschließend sind und dass es noch viele weitere Wirkstoffe gibt, die das QT-Intervall beeinflussen können. Eine sorgfältige Überwachung und Risikoanalyse durch den behandelnden Arzt ist daher unerlässlich, um potenzielle Risiken für den Patienten zu minimieren.