
Hintergrund
Die Psoriasis-Arthritis ist eine chronische Gelenkentzündung und tritt bei ca. 30% der Patienten mit Psoriasis auf. Aus verschiedenen Gründen ist die Erkrankung unterdiagnostiziert, beispielsweise weil sich die Symptome mit denen anderer rheumatologischer Krankheiten überschneiden und weil kein diagnostischer Test verfügbar ist.
Eine frühe Diagnose der Erkrankung ist jedoch entscheidend. Bereits eine Verzögerung des Behandlungsbeginns um sechs Monate kann für die Betroffenen eine verminderte Lebensqualität, eine verstärkte Schädigung der Gelenke und eine langfristige Verschlechterung der Gelenkfunktion bedeuten.
Zielsetzung
Forscher identifizierten klinische und genetische Faktoren, um Psoriatiker mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Psoriasis-Arthritis zu identifizieren – und damit einen frühen Therapiebeginn nicht zu verpassen [1].
Methodik
Die Forscher analysierten die Daten von 974 Patienten mit Psoriasis, die in der dermatologischen Abteilung der University of California, San Francisco, vorgestellt wurden. Nur Patienten mit einer Psoriasis-Arthritis, die von einem Dermatologen oder Rheumatologen diagnostiziert wurde, gingen in die Studie mit ein. Die Daten der in Frage kommenden 175 Patienten wurden mit uni- und multivariaten Analysen untersucht, um Faktoren, die mit einer Psoriasis-Arthritis assoziiert sind, zu bestimmen.
Ergebnisse
Univariate Analyse
In der univariaten Analyse waren folgende Parameter signifikant mit dem Auftreten einer Psoriasis-Arthritis assoziiert:
- Alter
- Nagelbeteiligung
- Beteiligung der Kopfhaut
- Beteiligung von Hautfalten
- Beteiligung der Haut an Knien und Ellenbogen
- Schwere der Psoriasis
- Plaque-Psoriasis
- Erythrodermische Psoriasis
- Hypertonie
- Diabetes-Typ 2
- Koronare Herzerkrankung.
Eine signifikante negative Assoziation bestand mit dem HLA (human leukocyte antigen)-C*06:02-Allel, dem Hauptrisikogen für Psoriasis.
Multivariate Analyse
In der multivariaten Analyse waren eine Beteiligung der Nägel, Diabetes-Typ 2 und Psoriasis pustulosa signifikant mit einer Psoriasis-Arthritis assoziiert. HLA-C*06:02 zeigte weiterhin eine positive Protektivität.
Trends
Einen Trend in Richtung Psoriasis-Arthritis zeigte sich bei Patienten mit höherem Alter, einem frühen Krankheitsbeginn und bei Beteiligung von Hautfalten. Rauchen zeigte eine protektive Wirkung.
Fazit
Die Studie identifizierte mehrere klinische und genetische Faktoren, die bei der Abschätzung des Risikos für eine Psoriasis-Arthritis bei Patienten mit Schuppenflechte helfen können. Eine rheumatologische Abklärung scheine für diese Patienten von Vorteil zu sein, so die Autoren.
Zu den Risikofaktoren zählen vor allem ein fortgeschrittenes Alter der Patienten, Nagel- und Hautfaltenbeteiligung sowie Diabetes Typ 2 als Komorbidität.
Limitationen der Studie
Die Studie wurde lediglich an einem Zentrum und mit einer geringen Anzahl von Probanden durchgeführt. Die Autoren fordern weitere Studien mit prospektivem Design, um zu verstehen, wie die in dieser Studie ermittelten Risikofaktoren zum Entstehen einer Psoriasis-Arthritis beitragen.