
Säuglinge können schon vor der Geburt vor Keuchhusten geschützt werden, in dem sich die werdenden Mütter gegen Pertussis impfen lassen.
Bei Erwachsenen wird Keuchhusten oft gar nicht bemerkt, sondern nur für eine langwierige Erkältung mit Husten gehalten. Die mit Pertussis einhergehenden Hustenattacken, die sich vor allem nachts steigern, können bis zum Erbrechen führen. Im Normalfall halten die Symptome zwei bis sechs Wochen an und klingen nur langsam wieder ab. Erst nach weiteren sechs bis zehn Wochen sind die meisten Erkrankten genesen.
Lebensgefährlich für Neugeborene
Für Säuglinge kann Keuchhusten jedoch eine echte Bedrohung bedeuten. Bei ungefähr 15 bis 20 Prozent der im Krankenhaus behandelten Pertussis-Patienten – überwiegend ungeimpfte Säuglinge – kommt es zu einer Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung. Auch Leisten- und Rippenbrüche kommen durch die starken Hustenanfälle vor. Keuchhusten kann zudem bleibende Schäden an der Lunge oder den Bronchien hinterlassen. Etwa ein Prozent aller erkrankten Kinder unter sechs Monaten stirbt an der Erkrankung.
Möglichst früh schützen
Um die Neugeborenen zu schützen, wird hierzulande von der STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) einen Pertussis-Impfung schon im zweiten Lebensmonat empfohlen. Wünschenswert wäre ein noch früherer Schutz. Und das ist möglich, in dem schon die Mütter Antikörper gegen Pertussis entwickeln und diese dann schon via Nabelschnur an ihre Babys weitergeben.
Metaanalyse mit 29 Studien
Das dies funktioniert, konnte eine Forschergruppe aus Taipei (Taiwan) anhand einer Metaanalyse feststellen. Insgesamt wurden 29 Studien eingeschlossen, wobei in die Analyse auch die Immunität sowohl bei Impfung während der Schwangerschaft als auch die Vakzinierung der Neugeborenen bei der Geburt einbezogen wurde.
Frühe Impfung senkt Pertussis-Inzidenzraten
Ergebnis: eine Pertussis-Impfung während der Schwangerschaft erhöht die Konzentrationen von drei verschiedenen Pertussis-Antikörpern signifikant. Die Inzidenzraten infizierter Säuglinge, die jünger als drei Monate waren, verringerte sich deutlich (Odds Ratio OR 0,22; 95% Konfidenzintervall KI 0,14-0,33). Ebenso wiesen Säuglinge, die bei der Geburt geimpft wurden, höhere Pertussis-Antikörperspiegel auf als Säuglinge, die nicht geimpft wurden. In allen Impfgruppen wurde kein signifikanter Unterschied bei den Raten schwerer unerwünschter Ereignisse festgestellt Bei Impfung während der Schwangerschaft betrug das Risikoverhältnis RR 1,18 (95 % KI 0,76-1,82) und bei der Geburt RR 0,72 (95 % KI 0,34-1,54).
Wenn nicht in der Schwangerschaft, dann nach der Geburt impfen
Die Wissenschaftler aus Nationalchina schließen aus ihren Ergebnissen, dass eine Pertussis-Impfung während der Schwangerschaft Säuglinge bereits vor der Routineimpfung vor einer Pertussis-Erkrankung schützen kann. Für Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft nicht gegen Keuchhusten geimpft worden waren, kann einen Vakzinierung direkt nach der Geburt erfolgen.