Neuer Corona Impfstoffkandidat in klinischer Testung

Ein neuer potentieller Impfstoff zur Prävention von COVID-19 des Imperial College London ging diese Woche in die klinische Phase-I-Testung. Es handelt sich um eine sa-RNA Vakzine.

Covid-19 Vakzine

Hintergrund

Forscher am Imperial College London in Großbritannien starten aktuell mit klinischen Studien der Phase I/II des neuen COVID-19-Impfstoffkandidaten LNP-nCoVsaRNA. In der Studie wird die Verträglichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten bei der Erzeugung einer Immunantwort bewertet. In vorklinischen Sicherheitstests und Tierstudien konnte gezeigt werden, dass der Impfstoff sicher ist und eine wirksame Immunantwort hervorrufen könnte.

Selbstverstärkende RNA-Technologie

Bei dem Impfstoff LNP-nCoVsaRNA handelt es sich um eine selbstamplifizierende RNA (self-amplifying, sa-RNA). Der Impfstoff basiert auf synthetischen RNA-Strängen, die auf dem genetischen Material des Virus beruhen.

sa-RNA-Impfstoffe codieren sowohl für das entsprechende Antigen (in diesem Fall das Spike-Protein) als auch für Proteine, die die Replikation von RNA-Impfstoffen ermöglichen. sa-RNA -Impfstoffe stammen von Alphaviren (Positivstrang-RNA-Viren ohne Segmentierung). Das alphavirale Genom ist in zwei offene Leserahmen (ORFs) unterteilt: Der erste ORF codiert Proteine für die RNA-abhängige RNA-Polymerase (Replikase) und der zweite ORF codiert Strukturproteine. In sa-RNA-Impfstoffkonstrukten wird der ORF, der für virale Strukturproteine kodiert, durch ein Antigen der Wahl ersetzt, während die virale Replikase ein integraler Bestandteil des Impfstoffs bleibt und die intrazelluläre Amplifikation der RNA nach der Immunisierung antreibt.

Klinische Studie

In den klinischen Phase I/II-Studien (ISRCTN17072692) werden zwei Dosen des Impfstoffs bei 300 gesunden Teilnehmern bewertet. Basierend auf den Ergebnissen werden später in diesem Jahr Phase-III-Wirksamkeitsstudien an fast 6.000 gesunden Freiwilligen durchgeführt.

Für die Dosissteigerung erhalten die Teilnehmer 0,1 µg des Impfstoffs und werden gebeten, 6 Tage lang täglich Informationen über lokale und systemische Reaktionen in ein Online-Tagebuch einzutragen. Wenn die Reaktionen Grad 1-2 oder vorübergehende Grad 3 Reaktionen sind, die innerhalb von 24 Stunden abklingen, erhalten drei weitere Teilnehmer 0,1 µg des Impfstoffes. Sofern keine Sicherheitsbedenken bestehen, erhält ein fünfter Teilnehmer die nächste Dosis (0,3 µg). Die oben beschriebenen Schritte werden wiederholt, um zur höchsten Dosis (1,0 µg) zu gelangen, wenn nach 48 Stunden keine Sicherheitsbedenken bestehen. Für die randomisierte Dosisbewertung werden die Teilnehmer zufällig den drei verschiedenen Dosen zugeordnet und insgesamt 52 Wochen lang nachuntersucht. Für die nicht randomisierte erweiterte Sicherheitsbewertung erhalten die Teilnehmer die höchste Dosis (1,0 µg).

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