
Eine Bindehautentzündung, bei der der Patient zusätzlich unter Fieber und Atembeschwerden leidet, könnte ein Indiz für eine Coronavirus-Infektion darstellen [1]. Vor allem dann, wenn der Betroffene kürzlich international verreist ist, insbesondere in Gebiete mit bekannten Ausbrüchen.
Die American Academy of Opthalmology weist deshalb darauf hin, dass mehrere Berichte nahelegen, dass das Virus eine Bindehautentzündung verursachen und möglicherweise durch Aerosolkontakt mit der Bindehaut übertragen werden kann.
Studie zu Augenmanifestation bei Covid-19
Bisher gibt es eine Studie, welche die Augenmanifestation und klinischen Merkmale von COVID-19-Patienten untersucht hat [2]. Insgesamt wurden 534 Patienten im Mobile Cabin Hospital und im Tongji Hospital rekrutiert. Es wurden Informationen zu demografischen Merkmalen, Expositionsverlauf, Augensymptomen, systemischen Begleitsymptomen, Augentropfenmedikamenten, Augenschutz, radiologischen Befunden und SARS-CoV-2-Nachweis in Nasopharynxabstrichen mittels RT-PCR aus Fragebögen und elektronischen Patientenakten gesammelt.
Ergebnisse der Studie
Das Durchschnittsalter der Patienten im Mobile Cabin Hospital und im Tongji Hospital betrug 40 bzw. 50 Jahre. Von 534 COVID-19-Patienten hatten:
- 25 Patienten (4,68%) eine Hyperämie der Bindehaut (durchschnittliche Dauer der Hyperämie betrug 4,9 ± 2,6 Tage (Mittelwert [SD]) und lag zwischen 2 und 10 Tagen)
- 112 Patienten ein trockenes Auge (20,97%),
- 68 Patienten verschwommenes Sehen (12,73%)
- 63 Patienten ein Fremdkörpergefühl (11,80%)
Einige COVID-19-Patienten wiesen zudem eine Augenerkrankung in der Vorgeschichte auf, einschließlich Bindehautentzündung (33 Personen; 6,18%), trockenes Auge (24 Personen; 4,49%), Keratitis (14 Personen; 2,62%), Katarakt (9 Personen; 1,69%) und diabetische Retinopathie (5 Personen; 0,94%).
In Übereinstimmung mit früheren Studien waren die häufigsten klinischen Symptome:
- Fieber
- Husten
- Müdigkeit
Fazit der Studie
Die konjunktivale Reizerscheinung war eines der COVID-19-bedingten Augensymptome, die möglicherweise klinisch-diagnostisch von Bedeutung sind.
Empfehlungen an Augenärzte
Obwohl die Bindehautentzündung nicht zu den häufigsten Symptomen von COVID-19 gehört, hat die American Academy of Ophthalmology Augenärzten eine Reihe von Empfehlungen gegeben, schnell und effizient zu handeln, falls sie die erste Anlaufstelle sind, die möglicherweise infizierte Patienten bewerten muss. Einige dieser Empfehlungen umfassen:
- Überprüfen, ob der Patient auch Atembeschwerden hat.
- Fragen Sie den Patienten, ob er in Gebiete mit bekannten Ausbrüchen gereist ist oder Freunde oder Familienmitglieder hat, die kürzlich aus diesen Gebieten zurückgekehrt sind.
- Mund, Nase und Augen angemessen schützen