
Hintergrund
Zwischen 2020–2022, den Jahren der Covid-19-Pandemie, verstarben in Deutschland rund 180.000 Menschen mehr als zu erwarten gewesen wäre. Das geht aus Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitut ifo zur Übersterblichkeit hervor. „Besonders schlecht geschützt waren die alten Menschen“, sagt Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo-Niederlassung Dresden [1].
Übersterblichkeit nach Alter
In der Altersgruppe der über 80-Jährigen starben 116.000 Menschen mehr als üblich gewesen wäre, in der Altersgruppe 60–79 waren es 51.000. Bei den 30–59-Jährigen gab es 12.000 zusätzliche Todesfälle, bei den 0–29-Jährigen rund 900. Das ergibt in der Altersgruppe 80+ eine Übersterblichkeit von 640 pro 100.000 Einwohner. Bei den 60–79-Jährigen liegt der Wert bei 92, bei den 30–59-Jährigen bei 12 und bei den 0–29-Jährigen bei 1.
Die Vergleichszahlen stammen aus den Jahren 2016–2019.
Anstieg der Sterbefälle 2022
Überraschenderweise sei die Übersterblichkeit im Jahre 2022 noch einmal gestiegen, hieß es in der Pressemitteilung. 2020 gab es rund 39.000 zusätzliche Todesfälle, 2021 waren es 68.000 und 2022 fast 74.000. „Die genauen Gründe dafür sind noch ungeklärt. Eine Rolle gespielt haben dürften dabei auch die Hitzewellen im Sommer und die Grippewellen zum Ende des Jahres“, sagt Ragnitz.