
Neuherberg - Kinder, die einer erhöhten Feinstaubelastung ausgesetzt sind, haben ein vermehrtes Risiko für die Entwicklung einer Insulinresistenz. Das ergab die Auswertung einer deutschen Kohortenstudie.
Wissenschaftler vom Helmholtz Zentrum München untersuchten die Blutproben von 397 Kindern im Alter von zehn Jahren. Die Feinstaubbelastung wurde durch Analysen der Verkehrsemissionen und der Bevölkerungsdichte in Wohnortnähe erhoben. Pro 10,6 µg/m³ zusätzlichem Luftgehalt an Stickstoffdioxid (NO2) stieg die Häufigkeit der Insulinresistenz um 17 Prozent. Und je 6 µg/m³ Feinstaub (PM10)-Anstieg in der Luft erhöhte sich die Zahl der Insulinresistenz um 19 Prozent.
Die Entfernung der Wohnung zu einer Hauptstraße war ebenfalls von Bedeutung: In ihrer Nähe stieg die Insulinresistenz um 7 Prozent pro 500 Meter. Die Ergebnisse waren unabhängig von sozioökonomischem Status, BMI oder Passivrauchen.
Oxidation und Inflammation
Schadstoffe in der Luft gelten alle als potentielle Oxidantien. Oxidativer Stress könnte also eine Erklärung für die Entwicklung einer Insulinresistenz sein. Und frühere Studien haben gezeigt, dass eine Vermehrung von kleinsten Luftpartikeln sowie NO2 zu einer Erhöhung entzündlicher Biomarker führen - ebenfalls ein möglicher Trigger für die Veränderungen im Stoffwechsel.